Lucia Kloiber, Doktorandin an der Universität Regensburg, untersucht aktuell im Rahmen einer Studie wie sich bestimmte lautliche Eigenschaften der gesprochenen Sprache (wie z.B. Wortbetonung) auf die synästhetische Farbempfindung beim Lesen und Hören von Wörtern auswirken.
Für ihre Auswertung suchte sie TeilnehmerInnen mit Farb-Graphem-Synästhesie und nun hat nun mitgeteilt, dass sie die Studie am 23.02.2024 geschlossen hat.
Ich lasse diese Information noch ein paar Wochen auf dieser Seite, falls sich TeilnehmerInnen nach dem Stand erkundigen möchten. Lucia ist nun an der Auswertung der Fragebögen.
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Synnie-Interview Nr. 1
Vor kurzem habe ich mich mit Barbara in einem Nürnberger Café getroffen. Sie ist Synästhetikerin und hat davon bereits vor über dreißig Jahren erfahren.
Mir hat sie im Interview einige typische Synnie-Fragen beantwortet. Sie ist damit die Erste aus einer Interview-Reihe, die ich hier einstellen möchte.
Los geht’s, Barbara:
1 ) Wann hast Du denn erfahren, dass Du Synästhetikerin bist?
Erfahren, was die Bedeutung des Wortes „Synästhesie“ ist, habe ich mit etwa 18/19 Jahren. Dass ich Farben sehe, weiß ich aber schon seit ich 6 Jahre alt war.
2) Wie hast Du von Synästhesie und der Bedeutung erfahren?
Meine Schwester hat mir einen Artikel über Synästhesie aus der Zeitschrift GEO gezeigt. Das war damals in den 80er-Jahren.
4) Welche Synästhesie-Arten hast Du denn?
Mir fallen die genauen Bezeichnungen immer schwer. Aber für mich haben zum Beispiel Leute eine Farbe. Die entwickelt sich für Menschen. Dann habe ich eine Farb-Graphem-Synästhesie. Also Buchstaben, Zahlen haben eine Farbe und manche machen ein angenehmeres Gefühl als andere. Dann haben ich Verläufe für Zahlen, Kalender, Jahreszeiten. Die zeigen sich im Raum.
Der Klang von Musik hat auch Farben. Nicht jedes einzelne Instrument speziell, bzw. nur wenn eins raussticht. Aber ich sehe, ob es dunkel, oder orange oder grün ist. Klang kann auch eine Struktur haben.
Was immer wieder auch aufkommt, ist, wenn jemand etwas erzählt. Dass ich das am Körper fühlen kann. Zum Beispiel ein Kratzen am Rücken oder an den Armen. Oder ich spüre eine Struktur. Auch Schmerzen haben eine Farbe.
5) Nutzt Du Synästhesie irgendwie im Alltag oder im Beruf?
Gute Frage. Ich glaube, dass ich sie nicht bewusst benutze. Aber die Sensibilität dafür hilft mir.
Natürlich können die Farben beim Erinnern helfen. Aber wenn jetzt 4 und 8 blau sind, hilft mir es in dem Moment nicht wirklich weiter. Oder manchmal verdrehe ich die Zahlen. Ich weiß, dass es „96“ ist, weiß aber dann nicht mehr genau, ob es braun oder doch eher rot war, die sich da.. also ich glaube, ich mache mich da manchmal selbst ein bißchen kirre.
Beruflich arbeite ich osteopathisch mit Patienten. Ich weiß nicht, ob Sensibilität mit der Synästhesie verbunden ist. Aber ich sehe etwas im Körper der Patienten, auch Farben oder eine Struktur. Aber es ist so selbstverständlich für mich, dass ich nicht weiß, ob das etwas mit Synästhesie zu tun hat.
6) Hattest Du jemals Schwierigkeiten mit Synästhesie oder hat Dich etwas gestört?
Also wenn man Synästhesie und Sensibilität in Verbindung bringt, dann war mir immer wichtig, dass ich das, was ich sehe und spüre, einzuordnen lerne. Dass ich für mich abgrenzen kann, ob das, was ich in meinem Umfeld wahrnehme und was sich zeigt, mir gehört oder von anderen kommt – egal ob synästhetisch oder nicht.
Diese Sensibilität ist eben manchmal eine Belastung, wenn man zu viel von außen mitbekommt. Aber so an sich habe ich überhaupt keine Schwierigkeiten.
7) Gibt’s etwas, das Du Dir von Deinem Umfeld wünschst?
Nein, weil ich das Gefühl habe, dass ich alles erzählen kann, wenn ich es erzählen mag. In den Kreisen, in denen ich davon erzähle, ist es überhaupt kein Thema. Die finden das alle spannend. Ich wüsste also nichts, was sich da ändern sollte.
8) Hast Du zum Abschluss vielleicht noch etwas Witziges zu erzählen? Eine lustige Anekdote in Verbindung mit Synästhesie?
Hm.. so spontan leider nicht. Tut mir leid.
Das macht nichts, danke für Deine Zeit und das Interview!
Kann man Synästhesie verlieren?
Ab und zu werde ich gefragt, ob man seine Synästhesie auch verlieren kann.
Die Antwort ist: Ja.
Synästhetische Verbindungen bleiben in der Regel ein Leben lang bestehen. Diese Beständigkeit ist auch eins der Merkmale der Synästhesie.
Durch Erkrankungen, Schlaganfälle oder Unfälle mit Kopfverletzungen ist es aber möglich, dass die Wahrnehmung der Synästhesie beeinträchtigt wird bzw. sogar verloren gehen kann.
Gehirnstrukturen können dabei so geschädigt werden, dass die Betroffenen ihre Synästhesie in veränderter Form oder eben gar nicht mehr wahrnehmen.
Ein 24-jähriger Mann, der einen Kopfschuss erlitten hatte, verlor durch den Vorfall seine Nummer-Sequenz-Synästhesie. Bei dieser Synästhesie ordnen sich Zahlen unwillkürlich in Abfolgen im Raum an (Die Zahlen haben eine Position im Raum).
Abgesehen davon, dass er Glück hatte überhaupt zu überleben:
Mit dem Verlieren seiner Synästhesie war er letztendlich auch nicht mehr in der Lage zu rechnen.
In einem anderen Fall konnte ein Maler nach einem Autounfall beim Musikhören keine Farben mehr sehen (Musik-Farb-Synästhesie).
Die Fähigkeit zum Erleben von Synästhesie kann also durch Verletzungen des Gehirns verloren gehen. Häufiger sind aber Fälle, in denen Synästhesien nur vorübergehend ausfallen:
Temporärer Ausfall
In den ersten zwei Monaten nach einer Gehirnoperation konnte ein Synästhetiker seine üblichen Synästhesien (Berührung-Farb-Synästhesie und Emotion-Farb-Synästhesie) nicht wahrnehmen. Erst nachdem der Heilungsprozess fortgeschritten war, rückten die synästhetischen Farben wieder in den Vordergrund.
Ein anderer Synästhetiker mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) hatte bis 4 Monate nach dem auslösenden Ereignis keine synästhetischen Wahrnehmungen mehr. Erst nach und nach kam seine Synästhesie wieder zurück.
Dies sind Beispiele von ernsteren Auslösern. Aber auch eine Erkältung kann zum Beispiel Geschmacks- oder Geruchssynästhesien lahmlegen oder abschwächen. Diese Sinne sind bei einer solchen Erkrankung vorübergehend beeinträchtigt, genauso wie bei Personen ohne Synästhesie.
Mit einer Erkältung schmeckst und riechst Du schließlich wenig bis gar nichts.
Ein Verlust oder Ausfall von Synästhesie, wie oben beschrieben, muss nicht für immer anhalten. Je nach Auslöser können die synästhetischen Wahrnehmungen nach einiger Zeit auch wieder zurückkommen. Dabei zeigen sich in der Regel dieselben Synästhesie-Verbindungen, die vorher schon da waren.
Temporäre Ausfälle kommen allerdings häufiger vor als ein lebenslanger Verlust der Synästhesie.
Quellen, u.a.:
– Developmental aspects of synaesthesia across the adult lifespan (2014)
– Can synesthesia ever be lost? (aufgerufen am 2.10.2019)
– Day, Sean: Synesthetes. A handbook (2016: 103ff.)*
Was ist ASMR?
Bis vor kurzem hatte ich noch nie etwas von ASMR gehört. Der Begriff ist mir aufgefallen, als ich allgemein nach Neuigkeiten zum Thema Synästhesie gesucht habe.
Dabei erfährt dieses Phänomen seit einigen Jahren vor allem im Internet einen regelrechten Hype!
ASMR steht für Autonomous Sensory Meridian Response, was mit etwa „sensorisch kulminierte autonome Antwort“ übersetzt werden könnte.
Beschrieben wird ASMR als ein kribbelndes Erlebnis, das typischerweise über die Kopfhaut und den Nacken bis zu den Schultern gehen kann und ein Wohlgefühl hervorruft.
Auslöser
Auslöser für dieses Kribbeln sind hauptsächlich Geräusche, ruhige Stimmen, bzw. Flüstern, Aufmerksamkeit oder langsame Bewegungen.
Wenn Du die Abkürzung „ASMR“ bei Youtube eingibst, bekommst Du eine Fülle von Videos zur Auswahl, die zum Beispiel zeigen, wie jemand genüsslich ein paar Chips knuspert, sich geräuschvoll die Haare kämmt oder Gummihandschuhe rascheln lässt.
Der Fokus liegt hier meist auf dem Geräusch, das erzeugt wird, wenn jemand langsam in steter Wiederholung eine Handlung ausführt. Die Umgebung muss außerdem ruhig und sicher sein.
Inmitten einer belebten Fußgängerzone funktioniert das Ganze also eher nicht.
Nicht zu verwechseln ist ASMR übrigens mit dem wohligen Erschaudern, wenn Dich zum Beispiel ein Musikstück emotional erfüllt oder eine Rede so erfasst, dass Du Gänsehaut bekommst.
ASMR ist auch von sexueller Erregung zu unterscheiden (auch wenn im Englischen öfter von head orgasm oder braingasm die Rede ist).
ASMR ist weniger „elektrisch“ und eher entspannend, nicht aufregend.
Wie viele Leute erleben ASMR?
Im Jahr 2014 haben bei einer (zugegeben) sehr kleinen Umfrage1 von 91 Teilnehmern 53 Personen geantwortet, dass sie ASMR bereits einmal erlebt haben. Das sind über 50 % und ganz schön viel, wie ich finde.
Wenn sich über 2 Millionen Leute dazu entscheiden, ein Video zu schauen, in dem jemand Handtücher faltet, muss da also etwas Interessantes dran sein.
Hat ASMR einen Nutzen?
Im Jahr 2018 überwachten Forscher ihre Probanden mittels einer Herzfrequenzmessung während sie ASMR-Videos schauten.
Unter den Teilnehmern waren sowohl Personen, die angaben, regelmäßig das Kribbeln zu erleben, als auch Personen, die dies verneinten.
Das Ergebnis:
Bei allen (!) Teilnehmern verringerte sich die Herzfrequenz und sie gaben an, sich entspannter und weniger gestresst zu fühlen. Außerdem verbesserte sich ihre Stimmung, was auch Stunden später noch nachweisbar war.
Bei den Teilnehmern mit ASMR-Erfahrung war dieser Effekt aber nochmal signifikant höher.
Auch Personen mit chronischen Schmerzen konsumieren die Videos gerne. Nicht unbedingt, weil es die Schmerzen verringert, sondern weil es sie ablenkt und es sie gut fühlen lässt.
Forscher haben nun die Hoffnung, dass sich dieses Phänomen flächendeckend therapeutisch einsetzen lässt. Vor allem zur Stressbewältigung oder als Einschlafhilfe.
Hat ASMR etwas mit Synästhesie zu tun?
Seit 2010 existiert der Begriff ASMR. Noch können Forscher aber gar nicht genau sagen, was es eigentlich ist. Im Jahre 2014 gab es schließlich die ersten Studien zu diesem Thema. Die Forschungslage dazu ist also noch sehr jung.
Emma Barratt und Nick Davies haben für eine der ersten Studien insgesamt 475 Probanden zu ASMR interviewt.2 Alle Teilnehmer kannten das typische Kribbeln und waren daher in die Studie einbezogen worden.
Unter anderem sollte überprüft werden, ob es eine Verbindung zur Synästhesie gibt.
Von den 472 Probanden gaben 5,9 % an, Synästhetiker zu sein.
Was für eine synästhetische Verbindung spricht
Die Forscher schreiben, dass das durch ASMR ausgelöste positive Wohlgefühl möglicherweise eine Form von Sound-Emotion-Synästhesie sein könnte.
Zum Beispiel wenn das Streichen über einen Kamm eine Emotion auslöst.
Auffällig ist auch die Ähnlichkeit zur Mirror-Touch-Synästhesie oder Sound-Touch-Synästhesie, die jeweils beim Konsumieren der entsprechenden Videos ausgelöst werden kann.
Wenn zum Beispiel jemand am eigenen Kopf spürt, wenn er sieht, wie einem Baby liebevoll über den Kopf gestreichelt wird.
Oder wenn jemand das Klackern von Fingernägeln auf der Tastatur als ein Klopfen auf seinen Schultern fühlt.
Es könnte also sein, dass ASMR als eine eigene Form zu den Synästhesie-Arten zählt.
Ähnlich wie bei Synästhetikern gehen Personen mit ASMR auch oft davon aus, dass dieses Empfinden jeder kennt oder sie die einzigen sind, die das erfahren.
Das ist aber eher der Tatsache geschuldet, dass dieses Phänomen noch nicht sehr bekannt ist.
Was gegen eine synästhetische Verbindung spricht
Es wird im Internet teilweise dafür geworben, dass jeder bei entsprechender Vorbereitung das typische Kribbeln erfahren kann – was gegen eine synästhetische Kopplung spricht.
Synästhesie kann nicht einfach erlernt werden. Die Verbindungen im Gehirn sind da, oder eben nicht.
Außerdem schwächt sich bei steter Nutzung von ASMR-Auslösern der Kribbel-Effekt ab. Wer sich also daran gewöhnt hat, spürt mit der Zeit weniger.
Für Synästhetiker wird in der Regel aber auch das millionste Geräusch eines raschelnden Gummihandschuhs zum Beispiel ein synästhetisches Bild hervorrufen.
Die Forscher weisen selbst darauf hin, dass mehr Datenmaterial nötig sei, um eine mögliche Verbindung zur Synästhesie genauer zu erforschen. Laut Studie könnte es je nach Auslegung ein Bezug dazu geben oder eben nicht.
Fazit
Ich selbst kann mit ASMR (noch?!) nicht so richtig etwas anfangen. Was ist mit der gegenteiligen Form, also wenn es nicht angenehm ist?
Zum Beispiel jagt mir das Quietschen von einem schneidenden Messer auf Porzellan oder das Ziehen von Fingernägeln auf einer Tafel – neben dem synästhetischen Bild dazu – ebenfalls einen heftigen Schauer über Kopf und Rücken. ASMR ist das nicht.
Das sind Geräusche, die ich nicht mag und gegen die ich (wie wohl die meisten Menschen!) eine Abneigung habe.
Diese Abneigung gegen bestimmte Geräusche wird im Allgemeinen auch als „Misophonie“ bezeichnet.
Die beiden Forscher Barratt und Davies äußern sich dazu wie folgt:
„Es könnte sein, dass ASMR und Misophonie die beiden Enden eines Spektrums von synästhesie-ähnlichen emotionalen Reaktionen sind.“3
Das würde bedeuten, dass beides mit Synästhesie zu tun haben könnte. Da die Forschung zu ASMR noch sehr jung ist, bleibt es spannend, was zu diesem Thema zukünftig noch herausgefunden wird.
Kennst Du ASMR?
Kannst Du dieses Kribbeln nachvollziehen?
Wenn Du Dich mehr mit diesem Phänomen beschäftigen möchtest, findest Du bei der englischen Webseite ASMR University einiges an Informationen.
Seit 2018 gibt es auch ein fundiertes Buch zu ASMR* („Braintingles„, auf Englisch).
Und Videos dazu sind– wie gesagt – zuhauf auf YouTube zu finden.
Quellen:
– https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4380153/ (Zugriff 2.08.2019)
– https://www.newscientist.com/article/mg24032020-300-the-truth-behind-asmr-and-the-craze-for-videos-causing-head-orgasms/ (Zugriff 11.09.2019)
– https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-319-45264-7_15 (Zugriff 11.09.2019)
– https://www.zeit.de/digital/2018-03/asmr-videos-youtube-entspannung-tingles (Zugriff 13.09.2019)
10 MusikerInnen und wie sie ihre Synästhesie nutzen
In letzter Zeit lese ich immer wieder von Musikerinnen und Musikern, die von ihrer Synästhesie berichten. Das habe ich nun zum Anlass genommen, allgemein mal nach synästhetischen Künstlern aus der Musikbranche zu schauen.
In der folgenden Liste findest Du 10 bekannte Künstler, die derzeit aktiv Musik machen, dafür ihre Synästhesien einsetzen und darüber selbst berichtet haben.
Greg Jarvis
Der in Kanada geborene Musiker spielt in der Band Flowers of Hell und ist selbst in der Canadian Synesthesia Association aktiv. Er sieht Musik in Punktmustern, Linien oder Kringeln (Musik → Formen-Synästhesie).
Witzige Anekdote:
Bei seinem letzten Album arbeitete er mit einem Tontechniker zusammen, der selbst ein Musik-Farb-Synästhetiker war. Als Greg Jarvis ihn bat, den Klang des „Cello[s] zu richten“, weil er ihm etwas zu pelzig war, antwortete der:
„Ah gut, ich dachte mir auch schon, dass es zu rot ist.“
Pharrell Williams
Der Amerikaner Pharrel Williams (*1973) verlässt sich auf seine Musik → Farb-Synästhesie, weil er „nur so erkennen kann, wie sich etwas anhört“. Er nutzt die Farben auch für die Einstufung von Tonarten.
Wenn ein Ton nicht stimmt, sieht er das an der entsprechend „falschen“ Farbe oder es fühlt sich eben falsch an.
Alessia Cara
Für die kanadische Sängerin (*1996) ist „alles, was sie hört, visuell sichtbar“. Ihre Musik → Farb-Synästhesie hilft ihr (wie anderen Musikern) bei der Beurteilung, ob bei einem Song alles zusammenpasst.
Wenn zum Beispiel bei einem violetten Lied auch der Klang vom Schlagzeug violett ist, dann weiß sie, dass es stimmig ist.
Für sie ist Synästhesie ein wichtiger Faktor beim Songwriting. „Vor allem hinterher“, meint sie.
Billy Joel
Der amerikanische Sänger (*1949) hat Musik → Farb-Synästhesie und überträgt seine Melodien ausgehend von farbigen Formen, die er oft auch in Träumen sieht.
Langsame Melodien sind eher blau oder grün für ihn. Impulsivere Melodien sind eher rot, orange oder goldfarben. Ihm fällt es nicht immer leicht, seine Inspirationen sofort abzurufen, aber die Farben helfen ihm als Gedächtnisstütze.
Lorde
Die Neuseeländerin Ella Marija Lani Yelich-O’Connor (*1996) nutzt ihre Musik → Farb-Synästhesie beim Liederschreiben als eine Art „Farbkorrektor“.
Wenn zum Beispiel die Farben eines Songs bedrückend sind, dann ändert sie etwas bis ihr die Farben zusagen.
In diesem englischen Interview beschreibt sie ihre Synästhesie als „farbiges Gas, das den Raum erfüllt. Mit verschiedenen Texturen und Formen“.
Billie Eilish
Die amerikanische Sängerin (*2001) hat u.a. Musik → Farb-Synästhesie.
Sie interessiert sich zum Beispiel dafür, wie sie einen Song kreieren kann, der wie das Licht einer Glühbirne klingt. Bei allem was sie macht, denkt sie u.a. daran, was für eine Farbe oder Textur es hat. Das lässt sie in ihre Lieder einfließen.
Für jeden Song ihres letzten Albums hat sie sogar einen eigenen Raum für ein Museum gestaltet.
Hans Zimmer
Der vor allem als Komponist für Filmmusik bekannte Allrounder aus Deutschland (*1957) hört Musik in Farben. Er nutzt seine Musik → Farb-Synästhesie um Soundtracks zu visualisieren.
Charli XCX
Die englische Sängerin Charlotte Emma Aitchison (*1992) gehört ebenfalls zu den Musikern, die in Farben sehen (Musik → Farb-Synästhesie).
Sie orientiert sich persönlich daran, ob sie die entstehenden Farben mag. Zum Beispiel mag sie Musik, die „schwarz, pink, lila oder rot“ ist. Aber sie hasst dafür „grüne, gelbe oder braune Musik„.
Lady Gaga
Die amerikanische Musikerin (*1986), die bürgerlich Stefani Joanne Angelina Germanotta heißt, hat Musik → Farb-Synästhesie.
Sie sieht Klang „wie eine Wand voller Farbe“. Ihr Song Poker Face ist für sie „satt bernsteinfarben“.
Hélène Grimaud
Die Pianistin (*1969) aus Frankreich hat Musik → Farb-Synästhesie.
Ihr helfen die von Musik ausgehenden Farben beim Einprägen von Musikpartituren. Wenn sie spielt, sieht sie die jeweiligen Tonarten auch in verschiedenen Farben.
Zusatz 6/2020::
Auch Callum Beattie hat Synästhesie und sieht Töne in Farben (Musik → Farb-Synästhesie).
Alle Künstler dieser Liste können Musik synästhetisch sehen.
Ob als Farben, Formen oder Strukturen:
Ihre Synästhesie hilft ihnen beim Musik machen oder beim Erschaffen ihrer Musik.
Machst Du selbst vielleicht Musik und kannst Deine Synästhesien dafür nutzen?
Was ist Ticker-Tape-Synästhesie?
Mit dem aus dem Englischen übernommenen Wort Ticker-Tape ist die Ähnlichkeit zu einem Newsticker oder einem Nachrichten-Laufband gemeint. Das kennst Du aus dem Fernsehen, wenn zum Beispiel am unteren Bildschirmrand die Börsennachrichten oder Eilmeldungen von einer Seite zur anderen durchlaufen.
Diese Synästhesie-Form lässt sich ähnlich beschreiben:
Ein Synästhetiker mit Ticker-Tape-Synästhesie sieht gesprochene, bzw. gedachte Sprache ganz automatisch als Abfolge von Worten über seinen inneren Monitor laufen.
Das kann man sich so vorstellen, als wenn permanent Titel oder Untertitel eingeblendet werden:
Wenn Du mit jemandem sprichst, siehst Du alles was gesagt wird, als Wörter ins „Bild“ kommen. Auch Deine eigenen Sätze.
Trotzdem sieht ein Synästhetiker in der Regel ganz normal mit den Augen alles, was ein Nicht-Synästhetiker auch sieht. Die eine Welt spielt sich im Außen ab, die andere eben innerlich.
Meistens bleiben die Wörter einen kurzen Augenblick auf dem „Bildschirm“ und verblassen dann wieder bis sie verschwinden.
Verschiedene Ausprägungen des Ticker-Tapes
Die Ticker-Tape-Synästhesie gibt es in verschiedenen Ausprägungen. Die meisten Synnies haben tatsächlich eine Art Untertitel in einem Teil ihres Blickfeldes.
Die Wörter können von rechts nach links, links nach rechts, oben nach unten, unten nach oben, von hinten nach vorne und umgekehrt ins „Bild“ laufen. Bei manchen ploppen sie auf und sind einfach da.
Je nach Ursprungsquelle können die Wörter auch von verschiedenen Richtungen ins Bild kommen. Zum Beispiel wenn ein Sprecher links und ein Sprecher rechts von einem steht. Wörter laufen dann etwa von links und von rechts ins Blickfeld.
Jeder Synästhetiker wird sein Ticker-Tape wahrscheinlich ein wenig anders beschreiben.
Bei mir passt sich die Schriftgröße meines Tickers auch an die Lautstärke und die Kräftigkeit der Stimme an. Je lauter, desto größer oder stärker die Wörter.
Neu war für mich, dass manche Synnies den Ticker direkt aus den Mündern von Personen kommen sehen. Wie bei Sprechblasen, die man von Comics kennt.
Einen AUS-Knopf gibt es nicht
Wie bei anderen Synästhesieformen lässt sich auch das Ticker-Tape nicht einfach abstellen.
Es ist eben immer präsent, wenn Sprache gehört, gesprochen oder gedacht wird: Hörbücher, Radio, Fernsehen, Vorträge, Telefonate, Hintergrundgespräche im Bus und Büro, Wortschnipsel in der Fußgängerzone oder beim Reflektieren der eigenen verbalen Gedanken. Alles wandert über den inneren Bildschirm.
Gedanken empfinde ich von der Ebene etwas näher an meinem Kopf als die Ebene der gesprochene Sprache. Beide Ebenen sind Teil meines Ticker-Tapes und kommen sich eigentlich nicht in die Quere.
Mit einer Ausnahme..
Ticker-Tape bei Stress
Ich habe festgestellt, dass die Wörter unter Stress länger auf dem inneren Monitor bleiben oder sogar feststehen und nicht verschwinden. Das überlagert sich dann mit jedem neuen Wort, das dazu kommt.
Wenn dann noch meine Gedanken dazukommen, verdichtet sich alles vor meinen Augen.
Im schwierigsten Fall erkenne ich dann nichts mehr und es fällt mir schwer, etwas zu sagen oder zu verstehen. Dann falle ich in eine Art Trance. Wie wenn der Computer einfriert und hängt.
Ein sehr unangenehmer Zustand, für den mein Körper extra Zeit benötigt, um ihn aufzulösen. Das kommt zum Glück aber nur selten vor.
Wort-Teppiche durch Gespräche
Wenn ich sehr konzentriert bin, webt sich der Verlauf eines Gesprächs in eine Art Wort-Teppich. Die über Ticker-Tape aufgenommenen und wieder verschwundenen Wörter sind dann ganz schwach viel weiter weg doch noch irgendwie da. Wie dünne Fäden in einem Gewebe.
Ich kann das Gebilde heranholen und mir einzelne Wortlinien nochmal anschauen. So kann ich oft erkennen, wenn irgendetwas nicht stimmen kann oder unklar für mich ist.
In so einem Fall macht sich eine Stelle im Wort-Teppich bemerkbar, indem sie sich wölbt oder farblich abhebt.
Das gehört aber warscheinlich eher nicht zur Ticker-Tape-Synästhesie. Es ist wohl eher eine Methode der Erinnerung, denke ich.
Augen schließen
Manche Synästhetiker können Gesagtes schlecht verstehen, wenn sie die Wörter auf ihrem Ticker-Tape nicht erkennen oder ablesen können.
Das kann vorkommen, wenn sich bei Gesprächen zu viele Stimmen gleichzeitig zu einem undurchsichtigen Knäuel vermischen. Oder wenn noch andere Geräuschquellen dazukommen und das Gesagte akustisch nicht richtig aufgenommen werden kann.
Auch bei jemandem, der nuschelt, muss man eventuell zwei Mal hinschauen.
Hier kann es helfen, die Augen zu schließen.
Mir hilft es, weil ich mit geschlossenen Augen das Gesagte dann besser sehen kann und nicht noch die anderen visuellen Informationen von außen mitverarbeiten muss.
Hohe Dunkelziffer?
Einer der führenden deutschen Synästhesie-Forscher hat im Mai 2019 in einer Ausgabe der ZEIT beschrieben, dass er erst vor kurzem durch Zufall seine eigene Ticker-Tape-Synästhesie entdeckt hat.
Für ihn war diese Wahrnehmung einfach so normal, dass er es bislang nie in Betracht gezogen hatte, selbst ein Ticker-Tape-Synästhetiker zu sein.
Ticker-Tape dürfte eine der Synästhesie-Formen sein, die auch von Synnies oft noch unentdeckt ist oder erst spät als synästhetische Erfahrung erkannt wird. Auch ich bin erst viel später darauf gekommen, dass auch diese Form der Wahrnehmung zur Synästhesie gezählt wird.
Es lohnt sich also, die eigene Wahrnehmung einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Du kannst das zum Beispiel mit diesen Möglichkeiten ausprobieren.
12 Vorteile der Synästhesie
Synästhetiker zu sein hat wie fast alles im Leben seine Vorteile und Nachteile. In diesem Beitrag habe ich zum einen einige Vorteile zusammengetragen, die in Fachkreisen besprochen und auch veröffentlicht wurden.
Zum anderen liste ich noch einige subjektive Vorteile auf, bei denen Du Dich vielleicht auch erkennen kannst.
Natürlich ist zu beachten, dass jeder Synästhetiker seine Synästhesien anders wahrnimmt. Die Vorteile dieser Liste können also für einen Synnie da sein, müssen aber nicht.
Los geht’s:
1. Besseres Erinnerungsvermögen
Synästhetiker zeigen in den Bereichen, in denen es synästhetische Verknüpfungen gibt, bessere Gedächtnisleistungen.
Je vernetzter das Gehirn, desto besser erinnert das Langzeitgedächtnis. Nehmen wir als Beispiel eine zu lernende Englischvokabel, die farbig ist, sauer schmeckt und ein Druckgefühl an der Stirn auslöst.
Dieser Eindruck passiert automatisch und der Synästhetiker hat dieses Erlebnis schon, bevor er aktiv versucht, sich die Vokabel zu merken. Er kann diese Erfahrungen also zusätzlich als Eselsbrücken nutzen, die ihm helfen, die Vokabel (auch später) zu erinnern.1
Der Synästhetiker Daniel Tammet* kann über 22 000 (!) Nachkommastellen der Zahl Pi aufzählen, indem er innerlich seine Zahlenlandschaft abschreitet.
Andere Synästhetiker singen mathematische Formeln und erinnern sie auf diese Weise. Ihre Synästhesieformen (z.B. Farbstrukturen) helfen ihnen beim Lernen oder auch beim Erinnern von Namen.
„Wie war doch gleich der Name der Lehrerin?
Ihr Name ist sehr weiß, also muss ein C dabei sein.. C… C… Christina!“
Außerdem haben Synästhetiker oft ein besseres episodisches Gedächtnis. Also die Erinnerung daran, „wer was wann wo mit wem gemacht hat“.2 Auch das autobiographische Gedächtnis profitiert davon.
2. Stabilere Psyche
Synästhesie bietet anscheinend eine Art Schutzfaktor, sodass Synästhetiker seltener an psychischen Störungen oder Suchterkrankungen leiden.
Wenn es Tiefpunkte oder traumatische Erlebnisse gibt, verarbeiten Synästhetiker diese im Vergleich schneller.3 Warum das so ist, wird derzeit noch erforscht. Erkenntnisse in diesem Bereich könnten für die Entwicklung neuer Therapien eingesetzt werden und anderen helfen.4
3. Das Gehirn kommuniziert schneller
Durch die höhere Vernetzung kann das Gehirn Informationen schneller verarbeiten. Dr. Zedler vergleicht das oft mit einer sehr schnellen DSL-Verbindung (im Gegensatz zu einer analogen Leitung).5 Die schnellere Verarbeitung im Gehirn unterstützt vermutlich die oben angesprochene bessere Bewältigung von Schicksalsschlägen.
4. Emotionale Kompetenz
Synästhetiker sind gut darin, sich zu beobachten. Das macht es für sie einfacher, ihre Emotionen zu erkennen und einzuordnen.
Tests haben außerdem ergeben, dass Synästhetiker im Durchschnitt eine stärkere Erfahrung von Emotionen aufweisen. Auch wird Synästhetikern eine größere Offenheit und Toleranz in Bezug auf neue Erfahrungen zugeschrieben.6
5. Erhöhte Kreativität
Viele Synästhetiker nutzen ihre Wahrnehmungen als Inspiration für originelle Herangehensweisen und künstlerische Arbeiten. Bilder, Skulpturen, Installationen, Musik, Texte: Es gibt viele Möglichkeiten sich auszudrücken und etwas zu erschaffen.
Aber auch wenn Synästhetiker einen leichteren Zugang zu kreativen Ideen haben und diese künstlerisch umsetzen, heißt das nicht, dass ihre Arbeiten generell auch als kreativer beurteilt werden.7
6. Intensiveres Sexerlebnis
2013 wurde eine kleine Studie veröffentlicht, die zu dem Ergebnis kommt, dass beim Sex
„synästhetisch wahrnehmende Frauen einen tieferen Trancezustand verspüren. Im Allgemeinen gab es zwar keine Anzeichen einer höheren Befriedigung, aber das Erreichen einer tieferen Trance und synästhetische Farben bei Orgasmen können Synästhetikerinnen zu einer tieferen Erfüllungsstufe führen.“8
7. Starke Intuition
Synästhetiker haben häufig eine starke Überzeugung von etwas, ohne dass sie erst einmal bewusst wissen, wie sie auf ihren Standpunkt kommen. Ihre Wahrnehmung hilft ihnen beim unbewussten Zusammenführen von Informationen. Das Erkennen von Zusammenhängen und das Treffen von Entscheidungen scheint daher oft aus dem Bauch heraus zu kommen.9
8. Häufigere Klarträume
Synästhetiker berichten überdurchschnittlich oft von der Fähigkeit luzid träumen zu können. Mit Klarträumen oder luzidem Träumen ist gemeint, dass jemand während des Träumens bewusst weiß, dass er gerade träumt und er auch weiß, dass das Geträumte nicht echt ist.
Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die Träume aktiv zu beeinflussen. Zu diesem Thema ist derzeit eine Studie in Vorbereitung.10
Nach den bisherigen allgemeineren Vorteilen kommen nun Vorteile, die abhängig von der jeweiligen Synästhesie-Form sind:
9. Gute Diktatschreiber & Korrekturleser
Viele Graphem-Farbe-Synästhetiker berichten, dass die Farben der Buchstaben ihnen helfen, korrekt zu schreiben und Fehler in Wörtern oder Texten zu entdecken. Ihnen springen sie oft einfach ins Gesicht, weil die Farben nicht stimmen.
10. Oft keine Kalender nötig
Synnies mit Zeit-Raum-Synästhesie können sich oft gut auf ihren inneren Kalender verlassen. Sie legen ihre Termine in den synästhetischen mentalen Raum und können sich die Tage dann heranholen, wenn sie sie brauchen. Viele brauchen daher keine Planer, Organizer oder Taschenkalender.
11. Herausfinden von Zutaten, Inhaltstoffen oder Tonarten
Synnies, die Geschmack synästhetisch verarbeiten, können beim Essen oft die Zutaten eines Gerichts herauslesen.
Ein Beispiel:
Beim Probieren der Salatsoße zeigen sich neben den üblichen grünen Dreiecken (für Öl z.B.), dunkelgrünen Spiralen (für Essig z.B.) und einer rötlichen Wellenform (für Senf z.B.) noch zusätzlich halbe violette Ovale. Wenn diese halbe Oval-Form schon früher einmal beim Essen aufgetaucht ist und das dazugehörige Lebensmittel erinnert wird, ist die Chance groß, dass die Zutat herausgeschmeckt werden kann. Die geheime Zutat ist dann eben nicht mehr geheim..
Das gleiche gilt für Duftstoffe. Es gibt Synästhetiker, die Düfte und Gerüche durch ihre Synästhesie so fein unterscheiden und herausriechen können, dass sie diese Fähigkeit im Beruf anwenden können.
Oder Musiker, die ein Lied nachspielen wollen und wissen, dass das Original z.B. mit G# beginnt. Weil es mit einem Akkord in einem bestimmten Braunton angespielt wurde.
12. Hilfe bei der Konzentration
Synnies mit Ticker-Tape-Synästhesie sehen Wörter wie einen News-Ticker über ihren inneren Monitor laufen.
Wenn etwas gesprochen wird, können die Wörter z.B. angeschaut und abgelesen werden. Manche können Gespräche auch zurückspulen und sich so Gesagtes nochmal anschauen. Eine Dolmetscherin hat berichtet, dass ihr diese Fähigkeit bei der Konzentration auf das zu Übersetzende sehr hilft. Sie kann das Gesagte nicht nur hören, sondern auch ablesen und anhand dessen leichter in die Fremdsprache übersetzen.
Bonus-Punkt:
Ein amerikanischer Synästhetiker hat sich die Tastatur seines Laptops mit den synästhetischen Farben seiner Buchstaben beklebt. Da er nur mit seinen zwei Zeigefingern tippt, kann er nun schneller schreiben. Die Farben helfen ihm, die Buchstaben leichter zu finden.11
Fazit
Dieser Beitrag hat allgemeine, wie auch spezifischere Vorteile der Synästhesie angesprochen. Wenn Du einen Synnie fragst, wird er Dir sicherlich ein paar davon aufzählen können.
Natürlich gibt es aber auch mögliche negative Aspekte bei dieser Form der Wahrnehmung. Diese habe ich hier in einem separaten Beitrag aufbereitet.
Nun interessiert mich natürlich, ob und wie Du Deine Synästhesie nutzt.
Siehst Du noch einen Vorteil, der hier unbedingt mit aufgenommen werden sollte?