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Farb-Graphem-Synästhesie: Wann ich mir ein „X reinlege“

Farb-Graphem-Synästhesie: Ein X reinlegen

Wenn Du Zahlen und Buchstaben in Farben (Farb-Graphem-Synästhesie) siehst, kennst Du vielleicht ein alltägliches Problem, das auch bei mir immer wieder auftaucht. Ich habe es zum ersten Mal festgestellt, als ich noch gar nichts von Synästhesie wusste:

Als Jugendliche habe ich mal einen Windsurfkurs am Meer mitgemacht. Im Theorieteil sollte ich mir dann die folgenden Bezeichnungen merken:
Für die rechte Seite = „Steuerbord“ und
für die linke Seite = „Backbord“.

Steuerbord und Backbord

Steuerbord ist für mich synästhetisch ein gelbes Wort, weil das „S“ alles andere hell überstrahlt. Es hätte für mich ideal zu „Links“ gepasst, weil das „I“ und „S“ darin ebenfalls gelblich sind und herausschimmern.

Dagegen ist „Rechts“ ein dunkles Wort, beginnend mit dem dunkelbraunen „R“ und dem schwarzen „E“. Eigentlich passend für „Backbord“ mit den 2 dunkelblauen „B“.

Mein Gehirn hätte also gerne das helle Steuerbord mit dem hellen Links verknüpft.
Und das dunkle Backbord gerne mit dem dunklen Rechts.
Aber es war eben genau andersherum!

Backbord und Steuerbord 2

Ich habe also immer wieder die Zuordnung verwechselt. Das hat mich irgendwann so genervt, dass ich angefangen habe, die zwei Reihen im Kopf überkreuz zu verbinden. Das fand ich einfacher, als ein Wort in meinem Bild komplett zu streichen und austauschen zu müssen.
Das Überkreuzen hat schnell gut funktioniert. Nicht nur bei diesem einen Beispiel. Später habe ich dann festgestellt, dass das Überkreuzte ja eigentlich wie ein X aussieht.

Backbord und Steuerbord 3
(ausnahmsweise habe ich das X hier Rot eingefärbt. Normalerweise wäre es synästhetisch ein schimmerndes Schwarz)

Damals als Jugendliche habe ich dann erstmals (zumindest bewusst) angefangen, mir bei dieser Gelegenheit „ein X reinzulegen“. So habe ich das genannt. Immer wenn ich gemerkt habe, dass mein Gehirn die Zuordnung spontan genau andersherum machen würde.

Ich versuche also, in kritischen Fällen mir gleich das „X“ zum synästhetischen Bild dazuzulegen. Das sieht dann ein bisschen aus wie ein Karteikärtchen, das gerade noch mit ins Bild springt.
Ein Achtung überkreuz! Wie wenn ein Schiri die rote Karte zückt..
Das klappt nicht immer, aber mittlerweile doch recht gut!

Es klingt jetzt sehr kompliziert, wenn ich die Beschreibung nochmal lese. Aber im Kopf dauert das gefühlt nur eine Millisekunde. Nur ein kurzes Bewusstmachen dieser kleinen Aktion: „X“ dazu, fertig.

Blond oder Braun?

Noch ein Beispiel aus dem Alltag:
Nehmen wir an, mir werden gleichzeitig zwei Personen vorgestellt. Und ich versuche mir, die Namen zu merken.

Michael hat auffallend blonde Haare. Sein Name beginnt mit „M“. Das ist für mich ein schwarz-dunkler Buchstabe.
Sven hat dunkelbraunes Haar. Aber sein Name beginnt mit einem hellgelben „S“, das die anderen Buchstaben alle überstrahlt.

Synästhetisch ideal wäre für mich gewesen:
Der (schwarze Name) Michael mit dunklen Haaren.
Der (gelbe Name) Sven mit blonden Haaren.

Wenn ich nun dieses „überkreuz“ bei der Begrüßung nicht bemerke, kann es sein, dass ich die beiden genau anders herum im Kopf abspeichere und das nächste Mal verwechsele. Weil die Haarfarbe nicht zum Name passt.
Als wenn mein Gehirn irgendwie immer versuchen würde, für das Erinnern noch eine zusätzliche Farbkomponente als Anker dazuzunehmen.

Wenn das synästhetisch Offensichtliche in echt aber genau andersherum ist, mache ich eben diesen kleinen Zwischenschritt mit dem X.

Natürlich merke ich mir die Leute nicht nur anhand der Haarfarbe ;- ) Aber wenn die Haare auffällig sind, kann mir das schon mal passieren.

Beim Erinnern erscheint als synästhetisches Bild dann automatisch erst die falsche (!) Zuweisung. Gleich danach ploppt aber das X auf. Dann weiß ich, dass ich in diesem Fall überkreuz denken muss.

Kennst Du zufällig diese Verwirrung im Kopf, wenn von den Farben her etwas nicht zueinander passt?
Hast Du vielleicht sogar auch einen Trick auf Lager?

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Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. EnsPiration meint

    um

    Ja ich kenne das x aber ein bisschen anders. Bei mir is es mit Zahlen ganz arg und Formen. Das hat mich immer in Mathe viel Zeit gekostet, weil ich von meiner Denkweise in die andere Denkweise übersetzen musste. 🙈
    Ich sehe da kein x, weil der buchstabe in mir alles zu macht sondern eine Treppenstufe. Bzw ich fühle eine Treppenstufe.
    Verwirrung hab ich auch bei Rechts und links. Nur fühlt sich die eine Seite angenehm blau links), und die rechte Seite weinrot an (rechts). Was mich aber daran hindert es rechts und links zuzuordnen weiß ich noch nicht. 🙈 Ich hab erst vor 1,5 Monaten rausgefunden dass ich synästhesie habe. 🙈 Ich hab wie ich merke sehr viel im Hintergrund laufen.
    Tickertape und Formen auch in Stimmen Bewegungen und Menschentypsnalysen sind Formen zugeordnet das ist im Vordergrund.
    Aber zählen und Buchstaben sind sehr leise insbesondere Buchstaben.

    Dankeschön für die tolle Homepage

    Antworten
    • Heike meint

      um

      Hallo EnsPiration,

      Danke für Deinen Kommentar!
      Das heißt, wenn Deine Treppenstufe erscheint, dann weißt Du, dass Du „überkreuz“ denken musst?

      Die Schwierigkeit mit rechts und links habe ich zum Glück nicht. Da sich meine rechte Seite schwerer anfühlt und das Wort „rechts“ braunschwarzdunkel ist. Das Dunkle passt dann ganz gut zu „schwer“. „Links“ ist mit dem Gelb und Ocker dafür hell und fühlt sich viel leichter an. Das macht es für mich einfach, die beiden Richtungen auseinanderzuhalten.
      Vielleicht verknüpfst Du das „R“ von „Rot“ mit dem „R“ von „Rechts“? Dabei ist es umgekehrt?
      Da müsste ich mir dann das oben beschriebene „X“ reinlegen, damit ich nicht durcheinanderkomme ;- )

      Und für Dich kristallisiert sich durch die Persönlichkeit eines Menschen zusätzlich eine Form heraus?
      Das ist interessant! Kannst Du die Form dann auch „anfassen“?
      Oder „siehst“ Du die Form einfach zusätzlich? Sonst wäre das vielleicht sogar eine weitere Synästhesie-Art ;- )

      Dir jedenfalls noch viel Spaß beim Entdecken Deiner Synästhesie!
      Es freut mich sehr, wenn die Seite anderen helfen kann.
      Bunte Grüße,
      Heike

      Antworten
  2. Lara meint

    um

    Hallo Heike 🙂

    Ich habe vor einigen Monaten mit Überraschung festgestellt, dass ich einige Formen der Synästhesie habe. Nun möchte ich mir gern ein Buch kaufen, das einerseits auf nicht ganz so offensichtliche Dinge eingeht. Natürlich ist es okay, wenn die häufigsten Arten erst einmal erklärt werden, jedoch habe ich zB auf deinem Blog in den Kommentaren oft von Erfahrungen gelesen, in denen ich mich wiederkenne. Dinge, von denen ich niemals gedacht hätte, dass sie auch zu Synästhesie gehören (bsp: bei Namensnennung öffnet sich mir eine Karte, es wird vergrößert, usw.). Da ich solche Dinge nie auf einer offiziellen Seite gelesen habe, sondern nur in den Kommentaren, frage ich mich eben, welche versteckten Merkmale die Synästhesie noch haben kann und was bei mir zutrifft, ohne dass ich es weiß. Kannst du zufällig ein gutes Buch dafür empfehlen? Mich würde auch total der genauere neurologische Vorgang, etc. interessieren, also kann es auch gern wissenschaftlich sein. Ich habe bereits deine Buchlinks gesehen, leider haben viele Bücher nicht viele Rezensionen, weshalb er schwer ist, zu filtern welches Buch für mich passend wäre.

    Vielen Dank im Voraus – deine Seite ist übrigens super! Hat mir mega geholfen, als ich gemerkt habe, dass ich Synästhesie habe!! 🙂

    Antworten
    • Heike meint

      um

      Hallo Lara,

      das freut mich natürlich, dass dir meine Seite weitergeholfen hat. Dafür ist sie da :- )

      Ich glaube, ich weiß, was du meinst.
      Wenn man sich etwas mehr mit Synästhesie auseinandersetzt und sich schon besser auskennt, wird es schwierig noch etwas „mehr“ zu finden als die gängigen Darstellungen, die fast überall auftauchen.

      Im Deutschen gibt es eine leicht verständliche Beschreibung des neurologischen Vorgangs im ersten Teil von Zedler/Schneider/Emrich „Welche Farbe hat der Montag?“*. Allerdings ist das Buch schon etwas älter, bzw. in der neuen Auflage soweit ich weiß nicht aktualisiert worden. Derzeit gibt es das auch nur gebraucht zu kaufen (oder in der Stadtbibliothek zum Ausleihen?).

      Sehr fundiert und ausführlich ist das Buch von Alexandra Dittmar „Synästhesien. Roter Faden durch’s Leben?“ (2007).
      Nur ist das Buch zur Zeit nicht verfügbar und hilft dir hier spontan nicht.

      In Bezug auf mehr Vielfalt bei den Arten würde ich eher ins Englische gehen. Da gibt es, was Bücher angeht, auch aktuellere Veröffentlichungen.
      Hier würde ich
      – Synesthetes (von Sean A. Day, 2016)* oder
      – Synesthesia (von Richard Cytowic, 2018)*
      empfehlen.

      Im ersten Buch findet man viele Kommentare/Beispiele, die der Autor von Synästhetikern mit weniger gängigen Synästhesien einfließen lässt.
      Im zweiten Buch finden sich aktuellere Daten und Beschreibungen, auch von den gängigeren Synästhesien.

      Vielleicht hat eine Leserin/ein Leser noch einen Tipp?

      Ansonsten kann ich dir unsere Regionaltreffen von der Deutschen Synästhesie-Gesellschaft empfehlen.
      Wenn Corona es zulässt, gibt es in ganz Deutschland immer wieder kleine Treffen von Synästhetikern und Interessierten. Das ist auch immer spannend, was die Teilnehmer so für Synästhesien mitbringen oder entdecken.

      Ich hoffe, das hilft dir trotzdem etwas weiter.

      Viele bunte Grüße,
      Heike

      Antworten
      • Lara meint

        um

        Vielen lieben Dank für deine Antwort 🙂 !

        Die beiden englischen Bücher werde ich mir auf jeden Fall einmal anschauen. Ich lese ohnehin fast alle meine Bücher auf englisch, daher passt das ja super.

        Hoffentlich können die Regionaltreffen bald wieder stattfinden. Das stelle ich mir sehr spannend vor.

        Liebe Grüße und eine schöne Zeit,
        Lara

        Antworten
        • Heike meint

          um

          Hallo Lara,

          Sehr gerne!

          Ja, ich hoffe auch, dass die Regionaltreffen bald wieder stattfinden. Ich wäre dann auch hier und da wieder mit dabei :- )

          Dir auch erstmal eine schöne Vorweihnachtszeit,
          herzliche Grüße,

          Heike

          Antworten

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