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Was ist Ticker-Tape-Synästhesie?

Was ist Ticker-Tape-Synästhesie?

Mit dem aus dem Englischen übernommenen Wort Ticker-Tape ist die Ähnlichkeit zu einem Newsticker oder einem Nachrichten-Laufband gemeint. Das kennst Du aus dem Fernsehen, wenn zum Beispiel am unteren Bildschirmrand die Börsennachrichten oder Eilmeldungen von einer Seite zur anderen durchlaufen.

Diese Synästhesie-Form lässt sich ähnlich beschreiben:
Ein Synästhetiker mit Ticker-Tape-Synästhesie sieht gesprochene, bzw. gedachte Sprache ganz automatisch als Abfolge von Worten über seinen inneren Monitor laufen.

Das kann man sich so vorstellen, als wenn permanent Titel oder Untertitel eingeblendet werden:
Wenn Du mit jemandem sprichst, siehst Du alles was gesagt wird, als Wörter ins „Bild“ kommen. Auch Deine eigenen Sätze.

Trotzdem sieht ein Synästhetiker in der Regel ganz normal mit den Augen alles, was ein Nicht-Synästhetiker auch sieht. Die eine Welt spielt sich im Außen ab, die andere eben innerlich.

Meistens bleiben die Wörter einen kurzen Augenblick auf dem „Bildschirm“ und verblassen dann wieder bis sie verschwinden.

Verschiedene Ausprägungen des Ticker-Tapes

Die Ticker-Tape-Synästhesie gibt es in verschiedenen Ausprägungen. Die meisten Synnies haben tatsächlich eine Art Untertitel in einem Teil ihres Blickfeldes.
Die Wörter können von rechts nach links, links nach rechts, oben nach unten, unten nach oben, von hinten nach vorne und umgekehrt ins „Bild“ laufen. Bei manchen ploppen sie auf und sind einfach da.
Je nach Ursprungsquelle können die Wörter auch von verschiedenen Richtungen ins Bild kommen. Zum Beispiel wenn ein Sprecher links und ein Sprecher rechts von einem steht. Wörter laufen dann etwa von links und von rechts ins Blickfeld.
Jeder Synästhetiker wird sein Ticker-Tape wahrscheinlich ein wenig anders beschreiben.

Bei mir passt sich die Schriftgröße meines Tickers auch an die Lautstärke und die Kräftigkeit der Stimme an. Je lauter, desto größer oder stärker die Wörter.

Neu war für mich, dass manche Synnies den Ticker direkt aus den Mündern von Personen kommen sehen. Wie bei Sprechblasen, die man von Comics kennt.

Einen AUS-Knopf gibt es nicht

Wie bei anderen Synästhesieformen lässt sich auch das Ticker-Tape nicht einfach abstellen.
Es ist eben immer präsent, wenn Sprache gehört, gesprochen oder gedacht wird: Hörbücher, Radio, Fernsehen, Vorträge, Telefonate, Hintergrundgespräche im Bus und Büro, Wortschnipsel in der Fußgängerzone oder beim Reflektieren der eigenen verbalen Gedanken. Alles wandert über den inneren Bildschirm.

Gedanken empfinde ich von der Ebene etwas näher an meinem Kopf als die Ebene der gesprochene Sprache. Beide Ebenen sind Teil meines Ticker-Tapes und kommen sich eigentlich nicht in die Quere.
Mit einer Ausnahme..

Ticker-Tape bei Stress

Ich habe festgestellt, dass die Wörter unter Stress länger auf dem inneren Monitor bleiben oder sogar feststehen und nicht verschwinden. Das überlagert sich dann mit jedem neuen Wort, das dazu kommt.
Wenn dann noch meine Gedanken dazukommen, verdichtet sich alles vor meinen Augen.
Im schwierigsten Fall erkenne ich dann nichts mehr und es fällt mir schwer, etwas zu sagen oder zu verstehen. Dann falle ich in eine Art Trance. Wie wenn der Computer einfriert und hängt.
Ein sehr unangenehmer Zustand, für den mein Körper extra Zeit benötigt, um ihn aufzulösen. Das kommt zum Glück aber nur selten vor.

Wort-Teppiche durch Gespräche

Wenn ich sehr konzentriert bin, webt sich der Verlauf eines Gesprächs in eine Art Wort-Teppich. Die über Ticker-Tape aufgenommenen und wieder verschwundenen Wörter sind dann ganz schwach viel weiter weg doch noch irgendwie da. Wie dünne Fäden in einem Gewebe.

Ich kann das Gebilde heranholen und mir einzelne Wortlinien nochmal anschauen. So kann ich oft erkennen, wenn irgendetwas nicht stimmen kann oder unklar für mich ist.
In so einem Fall macht sich eine Stelle im Wort-Teppich bemerkbar, indem sie sich wölbt oder farblich abhebt.
Das gehört aber warscheinlich eher nicht zur Ticker-Tape-Synästhesie. Es ist wohl eher eine Methode der Erinnerung, denke ich.

Augen schließen

Manche Synästhetiker können Gesagtes schlecht verstehen, wenn sie die Wörter auf ihrem Ticker-Tape nicht erkennen oder ablesen können.
Das kann vorkommen, wenn sich bei Gesprächen zu viele Stimmen gleichzeitig zu einem undurchsichtigen Knäuel vermischen. Oder wenn noch andere Geräuschquellen dazukommen und das Gesagte akustisch nicht richtig aufgenommen werden kann.
Auch bei jemandem, der nuschelt, muss man eventuell zwei Mal hinschauen.

Hier kann es helfen, die Augen zu schließen.
Mir hilft es, weil ich mit geschlossenen Augen das Gesagte dann besser sehen kann und nicht noch die anderen visuellen Informationen von außen mitverarbeiten muss.

Hohe Dunkelziffer?

Einer der führenden deutschen Synästhesie-Forscher hat im Mai 2019 in einer Ausgabe der ZEIT beschrieben, dass er erst vor kurzem durch Zufall seine eigene Ticker-Tape-Synästhesie entdeckt hat.
Für ihn war diese Wahrnehmung einfach so normal, dass er es bislang nie in Betracht gezogen hatte, selbst ein Ticker-Tape-Synästhetiker zu sein.

Ticker-Tape dürfte eine der Synästhesie-Formen sein, die auch von Synnies oft noch unentdeckt ist oder erst spät als synästhetische Erfahrung erkannt wird. Auch ich bin erst viel später darauf gekommen, dass auch diese Form der Wahrnehmung zur Synästhesie gezählt wird.

Es lohnt sich also, die eigene Wahrnehmung einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Du kannst das zum Beispiel mit diesen Möglichkeiten ausprobieren.

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Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Elenitsa meint

    um

    Hallo, ich bin ein Synnie mit Ticker-Tape. Was aber noch deutlich stärker ausgeprägt ist als die vor meinem inneren Auge erscheinenden Texte, ist Folgendes:
    Wenn ich an Menschen denke, die in einer anderen Stadt / einem anderen Land / weit weg wohnen, sehe ich immer zunächst eine Landkarte des betreffenden Kontinents oder Landes, daraufhin wird „eingezoomt“ in das Land, die Stadt, die Straße usw., bis ich bei den Personen „ankomme“. Dies kann ich nicht abstellen. Ich habe noch nie von jemandem gehört, der diese Erfahrungen ebenfalls macht; hänge es aber selbst auch nicht an die große Glocke. Ist dies eine bekannte Form von Synästhesie?

    Antworten
    • Heike meint

      um

      Hallo Elenitsa,

      diese Form von Synästhesie ist mir nicht bekannt, was aber nicht heißt, dass es sie nicht geben kann.

      Musst Du dafür denn vorher einmal bei den Personen gewesen sein? Also „stimmen“ die Bilder der Stadt/der Straße mit der Realität überein?
      Siehst Du dann immer die gleichen Bilder? Oder fühlst Du Dich eher in Echtzeit richtig live vor Ort bei den Personen und hast das Gefühl sie zu „besuchen“?

      Ich frage, weil ich bei Deiner Beschreibung spontan an „AKE“ (außenkörperliche Erfahrungen) oder „OBE“ (Out-of-Body-Experiences), Klarträume etc. denken musste ;- ). Wenn Dich das interessiert, Robert Monroe hat u.a. in seinen Büchern von diesem „Einzoomen“ und „Ankommen bei Personen“ geschrieben. Das passiert normalerweise aber nicht ohne weiteres im Alltag bei vollem Bewusstsein.

      So wie Du es beschreibst, kann es auch einfach eine praktische, kreative Art von Gedächtnisstütze sein, die Dein Gehirn da entwickelt hat.

      Viele bunte Grüße,
      Heike

      Antworten
    • Philipp H. meint

      um

      Ich stelle mir oft ein typisches Ortsschild vor, mit dem Namen das Ortes darin. Vollkommen egal ob ich schon einmal dort war oder nicht. Dann, jenachdem ob erwähnt wurde ob es ein Dorf, eine Stadt, oder Großstadt ist, stelle ich dazu dann ein entsprechendes Bild hinter diesem Ortsschild. Also Bei Stadt zum Beispiel sehe ich Fabrikschornsteine, größere Häuser, Autos auf Straßen.

      Wenn es in Deutschland ist, passiert das zoomen nicht. Ich bin ja schon in diesem Land. Aber wenn es um eine ausländische Ortsschaft geht, zoome ich raus, drehe zum Beispiel nach Afrika, zoome zufällig irgendwo rein, da ich oft nicht zwingend weiß wo dort besagter Ort liegt, sehe den Ort von oben und dann tut sich da auch was mit Schild und so. Aber nicht gelb und schwarz, sondern einfach nur ein farbloses Viereck Namen darin.

      Und dann auch, irgendwie leider, bestimmte stereotypen des genannten Landes. Farbige Leute in Afrika z. b.

      Ich höre dann auch gerne Geräusche. So ein steiniges drehen, wenn sich die Welt auf Afrika zum Beispiel dreht. Ein wooosh wenn ich raus zoome. Oder ffft beim reinzoomen. Es kommt auch vor, dass ein Piepsen auftaucht, wenn die Stadt lokalisiert wurde.

      Die Geräusche sind allerdings weniger vorhanden, je schneller die Leute reden. Ich frage auch öfter nach ob es sich um ein Dorf oder eine Stadt handelt, da es schwieriger wird ansonsten der Person zu folgen.

      Antworten
      • Kathi meint

        um

        Ich kenne das auch so ähnlich. Zwar ohne Zoomen, aber wenn ich telefoniere, sehe ich die Leute immer in ihrer Wohnung, egal ob ich schon dort war oder nicht. Oder halt in der Umgebung, wo sie sind.
        Wenn ich an Leute denke oder ihnen einen Brief schreibe, sehe ich das auch anhand einer Art Karte vor mir.
        Auf Genaueres muss ich mal achten. Find es sehr spannend, wie du das beschrieben hast :).

        Antworten
  2. Christina meint

    um

    Hallöchen!
    Ich bin auch Synnie. Ich hab es eigentlich mit Musik, Töne, Instrumente die Farben, Formen, Tiere, Charakter annehmen, wenn ich sie höre. Das hab ich schon seit ich Denken kann. Ich dachte immer das ist normal bis ein Freund mich darauf hinwies, das das wohl nicht so normal ist. So kam ich dann mit Ü 30 auf das Thema Synästhesie. Ebenso haben manche Buchstaben Farben und spezielle Charaktere. Das gesprochene Wort erscheint mir auch undividuell und mir war bis gerade eben nicht bewusst, dass es auch eine Synästhesieform ist. Dein Text trifft es sehr gut. Bei mir erscheinen sogar verschiedene Schriftarten, die teilweise auch farblich unterlegt sind.

    Antworten
    • Heike meint

      um

      Hallo Christina,

      da hast du jetzt etwas in Gang gesetzt ;- ) Ich habe bei der Ticker-Tape-Synästhesie noch nie darauf geachtet, ob es bei mir auch verschiedene Schriftarten sind. Das muss ich mal genauer beobachten.
      Sehr spannend, man findet doch immer wieder noch neue Aspekte zum Hinschauen!

      Schön, dass der Beitrag zu mehr Klarheit verholfen hat. Ja, Ticker-Tape ist eine eigene Synästhesieform.

      Viele tickernde Grüße,
      Heike

      Antworten
  3. Leona meint

    um

    Herzlichen Dank für diesen schönen, informativen Artikel. 🙂

    Ich habe auch Ticker-Tape und war mir bis vor kurzem gar nicht bewusst, dass das einen Namen hat und irgendwie ungewöhnlich ist. Bei mir erscheint die Schrift vor meinem „inneren Auge“ auf einer Art „Bildschirm“, zumeist als schlichte graue Druckschrift, manchmal auch in anderen Formaten (und zuweilen anderen Farben).

    Die Lektüre hier hat mir einiges klar gemacht. Ich finde es beispielsweise schwierig, in Kneipen u. ä. Gesprächen zu folgen, wenn es viele Nebengeräusche und Nebengespräche gibt. Da ich gut höre, vermutete ich zeitweise, eine auditive Wahrnehmungsverarbeitungsstörung zu haben. Aber es ist tatsächlich so, dass sich die Wörter der Gespräche um mich herum gewissermaßen über die von meinem „Hauptgespräch“ legen. Ich muss mich dann sehr konzentrieren, die relevanten Wörter von meinem Ticker-Tape zu lesen und die anderen zu ignorieren. Außerdem ist mir klar geworden, weshalb ich Schriftdolmetschung bei Vorträgen und Untertitel bei Filmen angenehm und entspannend finde, auch bei deutschsprachigen.

    Antworten
    • Leona meint

      um

      Übrigens: die Augen zu schließen oder (weniger auffällig) eine eine einfarbige oder regelmäßig gemusterte Fläche zu schauen kann mir tatsächlich bei der Konzentration helfen. Allerdings nicht bei zu vielen Nebengesprächen. Dann hilft es mir eher, auf den Mund des Sprechers zu schauen (nicht in die Augen, das lenkt mich eher ab). Bei Wörtern, die ich gesprochen sehe, wird die Schrift sehr dominant und groß. Die Wörter aus den Nebengesprächen sehe ich noch, aber sie wird kleiner, dünn und durchscheinend, blassrosa etwa, so dass ich sie ignorieren kann.

      Mir wird jetzt auch klar, weshalb ich Vorträge lieber ablese, obwohl ich grundsätzlich kein Problem mit freiem Sprechen habe. An der gedruckten Schrift kann ich mich „festhalten“, lese ich meinen Text von meinem Ticker-Tape ab und werde dabei unterbrochen, erscheinen die entsprechenden Wörter sehr prominent und bringen mich aus dem Konzept. Das ist mir bei Vorträgen ein zu großes Risiko.

      Antworten
      • Heike meint

        um

        Hallo Leona,

        es freut mich natürlich, dass Dir das Lesen hier weitergeholfen hat 🙂

        Deine Beschreibung mit dem „Hauptgespräch“ kann ich sehr gut nachvollziehen.
        Ich muss mich auch konzentrieren, um bei einem Gesprächswirrwarr die „Hauptlinie“ besser wahrnehmen zu können. Und das Schauen auf den Mund des Sprechers hilft mir ebenfalls. Das machen aber wahrscheinlich alle (?) Leute, wenn die Geräuschkulisse laut ist und man den Sprecher schlecht hört?! Das Beobachten der Augen würde mich da auch eher ablenken.

        Die Erfahrung mit dem Rausbringen bei Vorträgen kenne ich auch!
        (Jetzt habe ich tatsächlich gerade auf meiner eigenen Seite gegoogelt, weil ich dachte, dass ich das irgendwo schon mal genauer beschrieben habe (habe ich aber nicht).)
        Wenn bei Dir die Wörter bei einem „Gestörtwerden“ dann sehr prominent erscheinen, bleiben sie bei mir oft stehen und treten bei Stress nicht mehr so schnell in den Hintergrund. Da komme ich dann nicht so leicht wieder raus.

        Bunte Grüße,
        Heike

        Antworten
  4. Leona meint

    um

    Hallo Heike,

    ja, stimmt, bei vielen Nebengeräuschen den Sprechenden auf den Mund zu schauen hilft sicher vielen Menschen, auch ohne Ticker-Tape-Erleben.

    Ich kenne es übrigens auch, dass Wörter, die mich „stören“, etwa bei Vorträgen, quasi nicht verblassen. Dann muss ich mich sehr konzentrieren, an ihnen vorbei auf die für mich relevanten Wörter zu schauen. Ansonsten stört mich das Ticker-Tape aber nicht, es läuft halt einfach mit. Darüber mehr zu erfahren, auch von den Erfahrungen anderer, finde ich aber sehr spannend.

    Viele Grüße,

    Leona

    Antworten
    • Heike meint

      um

      Hallo Leona,

      mir ist mein Ticker-Tape im Alltag eigentlich auch nicht bewusst. Nur wenn ich etwas „suche“ oder auf etwas Gesagtes achten möchte. Und eben bei Stress, wenn es sich verdichtet. Aber sonst stört mich es auch überhaupt nicht. Zum Glück ;- )

      Falls du an Austausch mit anderen Synästhetikern interessiert bist, gibt es die Möglichkeit an den Regionaltreffen der Deutschen Synästhesie-Gesellschaft teilzunehmen.
      Die Treffen können kostenfrei besucht werden und es ist immer wirklich bereichernd, sich einen Nachmittag mit anderen Synästhetikern auszutauschen.

      Bunte Grüße,
      Heike

      Antworten
  5. Aron meint

    um

    Bin ich auch einer? Also wenn mir z.Bsp der Gedanke an ein Supermodel kommt, sehe ich ganz deutlich in allen details eine aufregende Kissenschlacht oder Ähnliches.

    Spass beiseite.

    Danke für den sehr interessanten Artikel

    Antworten
    • Heike meint

      um

      Hallo Aron,

      gerne ;- )

      Antworten
  6. Maria Gödde meint

    um

    Super spannend und sehr interessant!
    Meine Frage, wie hat sich ticker tape im Kindesalter dargestellt bzw ausgewirkt? Dann, wenn ein Kind noch nicht lesen kann?
    Es erscheint mir möglich, dass einige Aufmerksamkeits Defizite oder Problematiken des genauen Zuhörens im Kindesalter damit zusammen hängen könnten.
    Dann wäre es sehr wichtig, die Synästesie im Kindesalter mehr in den Focus der Pädagogen zu bringen. Könnte ev unerklärliche Srörungen aufhellen…

    Antworten
    • Heike meint

      um

      Hallo Maria,

      das ist eine gute Frage. Ich selbst kann mich schlecht erinnern, habe aber zum Beispiel eine Erinnerung, dass ich das Wort „Kleinigkeit“ als extra Bild/Form gesehen habe. Das mache ich heute nicht mehr, sondern habe eben die Buchstaben (mit einem Farbeindruck). Erst im Nachgang erscheint manchmal noch das alte Bild von damals. Das finde ich auch interessant.

      Im Bereich Synästhesie gibt es noch viel zu entdecken. Da hat sich in den letzten 20 Jahren aber viel getan, auch im Bereich Kinder & Synästhesie tut sich etwas.
      Damit ließe sich vielleicht dann zumindest erklären, warum manche Bereiche oder Lehrmethoden manchmal Schwierigkeiten bereiten und andere dagegen überhaupt nicht.

      Viele Grüße,
      Heike
      (16.1.2022)

      Antworten
  7. Tanja Lehmann meint

    um

    Ich bin zwar kein Synnie, aber finde es gerade sooo interessant!
    Wenn man einen Text liest, schreibt das Tape quasi nochmal mit? Also sieht man alles doppelt?

    Ich habe mich auch gefragt, wie es ist, wenn man Ticker Tape hat, aber (noch) gar nicht schreiben und lesen kann. Oder wenn man eine andere Sprache nur vom Hören gelernt hat und deren Schriftzeichen gar nicht kann. Werden dann die Wörter, so gut es geht in den bekannten Schriftzeichen geschrieben? Hat man quasi nie Rechtschreibschwierigkeiten, oder werden die Wörter dann auch manchmal falsch geschrieben? Oder was ist, wenn sich die Rechtschreibung ändert?

    Viele liebe Grüße
    Tanja

    Antworten
    • Heike meint

      um

      Hallo Tanja,

      ich habe gerade versucht mich darauf zu konzentrieren was passiert, wenn ich den Text lese ;- ) So spontan würde ich sagen, dass ich beim Lesen das Ticker-Tape nicht noch extra „sehe“. Wenn ich während des Lesens aber stark versuche, auf das Ticker-Tape zu achten, ist es ganz weit im Hintergrund. Das ist (für mich) aber gar nicht so einfach. Das hat hier irgendwie mit einem „Konzentrationsfokus“ oder „Konzentrationskonflikt“ (?!) zu tun.
      Ich kann mir auch vorstellen, dass es für Assoziatoren/Projektoren etwas anders ist.
      Vielleicht können andere LeserInnen hierzu etwas berichten?

      Viele Synästhetiker mit Ticker-Tape-Synästhesie haben auch Farb-Graphem-Synästhesie. So ist es bei mir auch. Daher weiß ich es nicht, wie es ist, wenn jemand nicht noch zusätzlich Farben zu den Buchstaben hat.
      Mir helfen die Farben nämlich sehr bei der Rechtschreibung und auch beim Vokabeln lernen. Unbekanntes erscheint dann eben als Bild mit Farben und Formen/Struktur. Dann ist es noch ein Unterschied, ob ich eine Vokabel lese oder höre. Daran orientiert sich dann das Farbbild und meine Erinnerung.

      Die Rechtschreibreform hat mich damals tatsächlich hier und da in die Bredouille gebracht. Mein „Farbsetting“ für bestimmte Wörter musste ich in einem Extraschritt anpassen. Erst „erschien“ automatisch die alte Schreibweise, dann musste ich es ändern. Wie das in etwa funktioniert, habe ich versucht, hier zu beschreiben.

      Es gibt aber auch Irritationen, wenn Buchstaben oder Zahlen ähnliche oder gleiche Farbnuancen haben. Da kann man dann schon mal durcheinander kommen. Leider ist man daher vor Fehlern auch nicht gefeit ;- )

      Bunte Grüße,
      Heike
      (16.01.2022)

      Antworten
      • Tanja Lehmann meint

        um

        Danke für die Antwort! Ist es dann sehr unangenehm für dich, Texte zu lesen in denen sich viele Rechtschreibfehler befinden?

        Antworten
        • Heike meint

          um

          Unangenehm würde ich es nicht unbedingt bezeichnen. Der Lesefluss stockt eben, aber das geht dann fast jedem so, glaube ich.
          Synästhetisch erkenne ich Fehler aber gut durch die Farben.
          Da habe ich auch mal den Drang zu korrigieren damit die Farben wieder passen, ja ;- )

          Antworten

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