Im Jahr 1992 gab der Synästhesie-Forscher Sean A. Day den Startschuss für seine „Synesthesia List“. Eine von ihm moderierte Mailingliste, durch die sich seitdem Synästhetiker, Interessierte und Forscher aus aller Welt über Synästhesie austauschen.
(Wer Interesse hat, kann sich auch immer noch hier für dieses Email-Forum eintragen. Die Umgangssprache ist Englisch.)
Mit der Zeit hat Sean A. Day eine Liste von 80 Synästhesie-Formen zusammengetragen, auf die in sehr vielen Publikationen hingewiesen wird.
Sie ist zur Zeit die vollständigste Liste, die ich kenne.
Mich hat interessiert, welche Synästhesie-Arten von Synnies am häufigsten genannt werden.
Da ich Sean A. Days Übersicht für diese Fragestellung etwas schwierig zu lesen fand, habe ich mir einmal seine Tabelle vorgenommen und in eine Top 25 übersetzt.
Hier sind also die (nach angegebenen Prozentzahlen) häufigsten 25 Synästhesie-Formen:
Synästhesie-Form | Häufigkeit in % | ||
---|---|---|---|
Grapheme | → | Sehen | 61,62 |
Zeiteinheit | → | Sehen | 22,96 |
Klänge | → | Sehen | 18,05 |
Geräusche | → | Sehen | 16,21 |
Töne | → | Sehen | 7,8 |
Phoneme | → | Sehen | 7,54 |
Persönlichkeit | → | Sehen | 6,49 |
Geruch | → | Sehen | 6,13 |
Geschmack | → | Sehen | 5,78 |
Schmerz | → | Sehen | 5,43 |
Geräusch | → | Geschmack | 5,0 |
OLP | 4,65 | ||
Geräusch | → | Berührung | 4,38 |
Berührung | → | Sehen | 3,94 |
Emotion | → | Sehen | 3,24 |
Sehen | → | Geräusch | 3,07 |
Sehen | → | Geschmack | 2,98 |
Lexeme | → | Geschmack | 2,89 |
Orgasmus | → | Sehen | 1,93 |
Temperatur | → | Sehen | 1,84 |
Geräusch | → | Geruch | 1,58 |
Sehen | → | Berührung | 1,58 |
Berührung | → | Geschmack | 1,14 |
Sehen | → | Geruch | 1,14 |
Kinetik | → | Geräusch | 1,05 |
Man muss dazu sagen, dass die angegebenen Prozentzahlen laut Webseite auf einer Befragung von 1143 Synästhetikern beruhen. Das klingt im Verhältnis erstmal nicht so viel.
Bei einer derzeitigen Annahme von etwa 4 % Synästhetikern in der Bevölkerung1 , hätte man diese Synnies aber aus einer Gruppe von über 30 000 Personen ausgemacht.
Die Liste gibt also auf jeden Fall einen Anhaltspunkt, wohin sich die allgemeine Tendenz und Gewichtung in etwa richtet.
„Sehen“ von etwas ist am häufigsten
Man erkennt sehr schön, dass das „Sehen“ von Auslösern häufig vorkommt.
Die ersten 10 Plätze zeigen alle Reize, die zu einer visuellen Wahrnehmung führen.
Insgesamt in den Top 25 dabei ist das „Sehen“ von:
- Graphemen (also Geschriebenem/Buchstaben)
- Zeiteinheiten
- Musik
- Geräuschen
- Musiknoten
- Phonemen (also Gesprochenem)
- Persönlichkeiten
- Gerüchen, bzw. Düften
- Geschmack
- Schmerz
- Berührung
- Emotion
- Orgasmus
- Temperatur
Das sind insgesamt 14 Verknüpfungen. Also mehr als die Hälfte der Top 25!
Ansonsten gemischt
Die übrigen Verknüpfungen verteilen sich.
Das „Schmecken“ von etwas ist hier die zweihäufigste Entsprechung, die ein Auslöser hervorruft (4 Mal).
Dass ein Reiz einen Geruch, einen Sound oder eine Berührung auslöst, taucht jeweils 2 Mal auf.
OLP
Auch einen Top 25-Platz auf unserer Liste nimmt OLP ein.
OLP ist die Abkürzung von „Ordinal Linguistic Personification“ oder wird auch „Grapheme Personification“ genannt.
Das bedeutet, dass zum Beispiel Buchstaben und Zahlen für OLP-Synästhetiker ein Geschlecht, eine Persönlichkeit, ein Alter oder einen Charakter haben. Einen eigenen Beitrag zu OLP habe ich hier erstellt.
Buchstaben und Zahlen werden also personifiziert.
Die 9 ist dann vielleicht eine zickige Studentin, die sich überhaupt nicht mit der 1, dem muffligen Rentner, versteht. Und es kann unangenehm sein, Jahreszahlen zu schreiben, bei denen sie nebeneinanderstehen müssen: „1960“ zum Beispiel.
OLP fällt hier etwas aus dem Rahmen, weil der auslösende Reiz nicht – wie die anderen hier – direkt mit einer anderen Sinneswahrnehmung verkoppelt ist.
Die Zahl 9 riecht oder schmeckt also zum Beispiel nicht, sondern ruft die Wahrnehmung einer „zickigen Studentin“ hervor.
Und du so?
Soweit die 25 häufigsten Formen der Synästhesie.
Eine allgemeine Übersicht an Synästhesie-Arten gibt es übrigens hier auf meiner Extra-Seite.
Findest Du Deine Synästhesien auch hauptsächlich unter diesen Top 25 hier?
Ich schon ;- )
Julia meint
Hallo, ich habe es nicht so oft aber freue mich wenn es auftaucht. Die letzte ging so : Bei einem Telefonat, roch die Stimme wie ein Sonnenschirm, und hatte ein warmes gelbes Licht. Die Form ein horizontales Rechteck.
Sehr angenehm!
Heike meint
Hallo Julia,
ich wusste gleich was Du meintest, bei „roch .. wie ein Sonnenschirm“. Sehr schön beschrieben.
Und kannst Du Bach dann grundsätzlich an der lilanen Spindel erkennen?
Also auch bei verschiedenen Stücken?
Bunte Grüße,
Heike
Julia meint
Musik von Bach, ist eine lilane Spindel die sich dreht.
Heike meint
Das ist natürlich klasse! Dann kannst du bei unbekannten Stücken erkennen, dass es von Bach ist. Sehr praktisch : )
A meint
Wow, ich dachte immer ich bin alleine mit meinen Zahlen und habe einfach konzentrationsschwierigkeiten.. als Kind konnte ich mich nie auf Mathearbeiten konzentrieren, weil ich zu sehr mit den Charakter-Eigenschaften beschäftigt war..
Auf die 7 hab ich immer eine Krone gemalt, sie war mächtig elegant und auch Eiskalt.. es klingt doch immernoch komisch oder 🤔
Heike meint
Hallo A,
ja, es klingt zwar komisch, aber wir sind viele.
Du bist also nicht allein ;- )
Liebe Grüße,
Heike
(16.4.2022)
Irène meint
Hallo Heike . auch ich sehe Wochentage, Zahlen und Buchstaben in bestimmten Farben.
Ich hätte schon lange eine Frage zu Synästhesie, und da du dich schon lange und intensiv mit diesem Thema beschäftigst, kannst du mir diese vielleicht beantworten.
Ich habe vor Jahren einmal in einer antrposophieschen Stiftung gearbeitet. Und da hat Rudolf Steiner auch den Wochentagen, Buchstaben , Tierkreiszeichen etc. Farben zu geordnet, das Ganze war für mich ziemlich unerträglich, da es für mich immer die „falschen“ Farben waren. von den Antrposophen werden diese Farbenzuordnungen aber fast religiös gehandhabt.
Nun meine Frage: könnte es sein, oder ist etwas darüber bekannt, das Steiner auch einfach eine Synesthesie hatte und diese zur kosmologischen Ordnung machte?
Liebe Grüsse
Irene
Heike meint
Hallo Irène,
ich hatte Rudolf Steiner bislang nicht mit Synästhesie in Verbindung gebracht. Die Frage kann ich leider nicht beantworten.
Spontan würde ich ihn eher nicht synästhetisch einordnen, weil er seine Farb-Beschreibungen oft mit den Angaben in Schriften von anderen Autoren vergleicht, bzw. diese aufgreift. Da Synästhesien zwischen Synästhetikern in der Breite selten deckungsgleich sind, ist es m.E. auffällig, wenn ganze Farbreihen von mehreren Personen identisch beschrieben werden.
Das ist aber meine eigene laienhafte Einschätzung. Ich weiß es leider nicht ;- )
Aber vielleicht gibt es eine Leserin/einen Leser, der sich zu Rudolf Steiner besser auskennt und etwas dazu beitragen kann?
Danke aber für den Denkanstoß!
Viele Grüße,
Heike
Neleh meint
Der Dienstag ist blau.
Heike meint
Meiner grau-blau ;- )
Adrian meint
Unsinn. Der Dienstag ist gelb. Außer man liest die Buchstaben einzeln. Dann ist er natürlich weiß-gelb-grauschwarz-rot!!!
Irene meint
genau: Dienstag ist gelb! Blau ist Freitag!
Leni meint
hey
Ich suche jetzt schon länger nach einer erklärung Ich fühle/sehe ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll Persönlichkeiten in Farben und manchmal verbunden mit Formen.
weiß jemand auch das euch eine form von Synästhesie ist oder was es sonst ist
Lg grüße Leni
Heike meint
Hallo Leni,
das gibt es tatsächlich als Synästhesie-Form.
Ich selbst habe diese Form nicht, aber ich kenne 2 Synästhetikerinnen, die davon auch schon erzählt haben.
Wenn du mehr Austausch dazu möchtest, kannst du eine Email an die Deutsche Synästhesie-Gesellschaft schreiben (info@synaesthesie.org).
Sie leiten deine Anfrage dann an die Mitglieder weiter. Und du bekommst dann normalerweise wiederum Antwort von jemandem, der das auch kennt.
Wir Mitglieder helfen in der Regel gerne weiter. Also einfach mal versuchen : )
Viele Grüße,
Heike
Ina meint
Hallo zusammen,
ich höre Zahlenreihen als Klänge, nicht direkt wie eine Melodie, aber die Reihe insgesamt hat einen Klang, den sie nicht hat, wenn eine Zahl fehlt und der etwas gestört wird von Buchstaben. Habe dazu bisher aber leider nichts finden können.
Bei Wörtern sind mir auch schon Charaktere aufgefallen, die aber eher in die kalt-warm-Richtung gehen. Muss es mal beobachten, weil es mir eben gerade erst so richtig bewusst wird…
Viele Grüße,
Ina
Heike meint
Hallo Ina,
das ist auch eine interessante Beobachtung.
Hat jede Zahl dann auch einen eigenen Ton? Je länger die Zahlenreihe, desto mehr Töne und das Ganze ergibt dann zusammen den Klang?
Ansonsten ist es für mich auch neu, ganze Zahlenreihen als Klänge zu hören.
Klingt eine Zahlenreihe anders, wenn nur eine Zahl davon ausgetauscht wird?
Wenn der Klang eher mit niedrigen Zahlen oder Jahreszahlen verbunden ist, könnte es evtl. auch mit einer Sequenz-Raum-Synästhesie, bzw. den Zahlenreihen der Kalender-Form zusammenhängen?
Spannend ist es auf jeden Fall ;- )
Viele Grüße,
Heike
(3.1.2022)
Ina meint
Hallo Heike,
nicht direkt einen Ton im musikalischen Sinn, aber ich beschreibe es mal als Klangfarbe und ja, er verändert sich natürlich total, wenn eine Zahl ausgetauscht wird. Ich glaube ich könnte diese Klänge am ehesten mit Handbewegungen nachmachen, die in ihrer Höhe dann variieren und spitz oder weich oder flach sind. Verrückt, wenn man es so liest…
Bin da erst jüngst drauf gekommen, dass mir Zahlenreihen extrem gut reingehen und ich alle möglichen auswendig weiß und beim Aufsagen dieser Klang entsteht. Ich dachte eigentlich immer, dass ich so etwas wie Synästhesien nicht habe.
Allerdings dachte ich auch, dass es normal sei, beim Musikhören räumliche Bilder zu bekommen 😀
Viele liebe Grüße,
Ina
Heike meint
Hallo Ina,
das mit den Handbewegungen verstehe ich gut!
Und unter Synästhetikern ist es nicht verrückt, glaub‘ mir ;- )
Ja, wenn man einmal damit anfängt und seine Wahrnehmungen genauer beobachtet, entdeckt man immer mehr.
Viele Grüße,
Heike
(7.1.2021)
Carolyn meint
Hallo,
Mir ist aufgefallen, dass nicht jeder wie ich dachte Sachen in formen wahrnimmt. Wie zb eine Stimme hört sich Oval an oder etwas schmeckt dreieckig. Ich dachte das wäre normal aber als ich das mehrmals gesagt habe das sich die Person eckig oder oval anhört hat mich keiner verstanden was ich meinte 😅.
Ich hab leider nichts dazu gefunden und ob das eine Art der Synästhesie ist. Ich wäre dankbar bei einer Antwort ob ich das habe oder was das ist.
Lg Caro
Heike meint
Hallo Caro,
ja, das klingt meiner Meinung nach sehr nach Synästhesie.
Ich musste gleich an die berühmte Geschichte denken, die einer der bekanntesten Synästhesieforscher (Cytowic) gerne erzählt:
Es sollte Huhn in Sahnesauce geben, und als Watson das Gericht abschmeckte, hörte Cytowic ihn murmeln: „Es hat zu wenig Spitzen.“
Der Satz kommt spontan aus diesem Artikel:
https://taz.de/Synaesthetische-Wahrnehmungen/!5115344/
Willkommen im Club ;- )
Bunte Grüße,
Heike
(28.02.2022)
mela313 meint
Oh, ich bin eigentlich kein synni (dachte ich jedenfalls)…aber das „etwas schmeckt dreieckig“ kenn ich. Bei mir schmeckt Salat wie ein violettes dreieck. Ist es bei dir auch hauptsächlich rohkost die dreieckig schmeckt?
Weiß jemand evtl wie sich diese Art der synästhesie nennt wenn es denn eine ist?
Heike meint
Hallo Mela,
diese Form der Synästhesie wird im Englischen als „gustatory-visual“ oder als „taste-shape/taste-color“ bezeichnet. Du findest sie oben in der Liste auch unter
„Geschmack –> Sehen“ und ist gar nicht mal so selten unter Synnies ;- )
Viele Grüße,
Heike
(28.05.2024)
Philipp meint
Wie spannend es ist hier die Kommentare zu lesen 😀
Ich z.B. „sehe“ Geschmack. Essen und Getränke haben eine eindeutige Form (meistens zwei-, manchmal dreidimensional) aber keine Farbe. Kartoffeln, Brot, Braten und ähnliches ist rund oder zumindest rundlich, teilweise mit einzelnen ausbeulungen je nachdem ob der Geschmack einer bestimmten Zutat hervortritt oder nicht.
Alles was scharf oder sauer ist, hat Spitzen.
Interessant ist vor allem, wenn bei einem Gericht mMn etwas fehlt und die Form dann ein „loch“ hat.
Viele Zutaten haben einen ganz bestimmten Ort auf dieser Fläche, wie in einem Koordinatensystem. Und anhand der Form lässt sich in einem (zugegebenermaßen etwas beschränktem) Rahmen auch ein ausgewogenes Gericht kreieren, allein durch den Versuch die Form irgendwie harmonisch hinzu bekommen.
schwarzbrot z.B. ist relativ weit unten angesiedelt und ein relativ flaches, auf der Seite liegendes Oval, Fisch liegt deutliche weiter „oben“ aber auch eher oval, wenn auch links etwas dicker.
Die schärfe von Chili ergibt einen Zacken der aus der Mitte unten, nach links oben geht, Meerrettich ist klein, hat viele dünne „stacheln“, ein bisschen wie ein Seeigel.
Interessant, dass das doch nicht so selten zu sein scheint wenn Heike gleich eine Anekdote dazu parat hat 🙂
Heike meint
Hallo Philipp,
So detailliert ist mein „Geschmackssehen“ leider nicht.
Ich habe da hauptsächlich Farbflächen, manchmal eine Struktur/Form. Es ist aber definitiv eine meiner schwächeren Synästhesien.
Danke also für Deine Beschreibung und für’s Teilhabenlassen : )
Viele Grüße,
Heike (11/2022)
Kathrin Buchhauser meint
Hallo, ich bin gerade über Synästhesie gestolpert im TV und musste da gleich an mich denken. Ich sehe Wörter. Also alles was ich spreche schreibe ich im Kopf mit und sehe das vor meinem inneren Auge.
Wenn mich jemand fragt wie etwas geschrieben wird, würde ich am liebsten sagen warte ich schau nach. Klingt für viele dann aber wahrscheinlich komisch aber ich sehe es eben vor mir.
Wie als hätte ich ein Lexikon im Kopf, das ich durchblättern kann.
Auch Wochentage und Monate sind in einer gewissen Reihenfolge in meinem Kopf ‚angeordnet‘. Fast so wie ein Kreis der quasi nie aufhört. Blöd zu beschreiben.
Andererseits fühle ich oft Dinge. Gewisse Töne fühlen sich weich, hart, warm oder kalt an.
Könnte das Synästhesie sein?
Liebe Grüße Kathrin
Heike meint
Hallo Kathrin,
für mich klingt das sehr nach Synästhesie, ja.
Ticker-Tape, Sequenz-Raum-Synästhesie..
Harte/weiche, warme/kalte Töne assoziiert jeder zu einem gewissen Grad, da könntest du hier bei der Anleitung zu den Selbsttests mal schauen und weiter auf Entdeckungsreise gehen.
Vielleicht ist auch der „Kiki/Bouba-Effekt“ interessant für dich.
Viele Grüße,
Heike
PS: Darf ich fragen, was für eine Sendung das war? Die habe ich wohl verpasst..
(16.05.2023)
Elke Husung meint
Hallo in die Runde
Ich kann beim Zubereiten oder Sehen von Speisen und Getränken schon gleich spüren, wenn mir einige Zutaten nicht gut tun werden. Z.B. wenn ich rote Tees sehe und rieche, spüre ich sofort, daß ich davon Sodbrennen oder ähnliches Unwohlsein bekommen werde. Dasselbe zb auch bei gebratenen Zwiebeln, ich spüre es praktisch schon als wenn ich sie schon gegessen hätte…
Ist das auch eine Form von Synästhesie ?
LG Elke
Heike meint
Hallo Elke,
ich weiß von SynästhetikerInnen, die dem Essen bestimmte Farben zuordnen oder auch danach kochen. Soweit ich weiß, muss das aber nicht unbedingt auch die Art Verbindung zum Körper haben in dem Sinne, dass etwas dem Körper gut tut oder nicht. Es hat eher etwas mit Stimmigkeit zu tun.
Ich selbst habe diese Synästhesieform nicht, kann also nur vom Hörensagen berichten.
Bei Deiner Beschreibung dachte ich weniger an eine Synästhesieart, sondern irgendwie gleich an Kinesiologie und dein Gespür für dich selbst.
Wer selbst kinesiologisch arbeitet, bekommt auch mit der Zeit ein (für mich sichtbares) „inneres“ Gefühl für das, was einem z.B. an Speisen gut tut und was nicht. Der Körper reagiert – wenn auch vielleicht unbewusst und minimal – mit Anspannung auf Stressoren oder auch Entspannung auf etwas, das ihm gut tut.
Das kann man aber mit etwas Training auch nach und nach ins Bewusstsein schieben.
Als Beispiel:
Mir geht das v.a. bei Kaffee so.
Mein Verstand oder „ICH“ hätte gerne eben zu bestimmten Zeiten Kaffee. Mein Körper aber überhaupt nicht.
Wenn mich jemand fragt, ob ich einen Kaffee möchte, frage ich mich innerlich: „Kaffee?“ und warte dann kurz.
Meist kommt dann auch die körperliche Antwort mit einer Art Ablehnung (bei mir wird das auch in einer „Form“ sichtbar).
Ich trinke den Kaffee dann aber oft trotzdem, weil ich da einfach gerne eine trinken würde oder die Ablehnung nicht ganz sooo groß war ;- )
Jedenfalls kann ich mir bei dir auch so etwas vorstellen.
Wie wenn man die Muskeltests und -abfragen immer wieder macht und der Körper schon reagiert, bevor man eigentlich richtig „gefragt“ hat.
Da kennst du dich vielleicht auch schon sehr gut.
Sicher wissen tue ich es natürlich aber nicht.
Das ist jetzt nur die Idee, die mir spontan dazu einfällt.
Viele Grüße,
Heike
(6.7.2023)
Elke meint
Hallo Heike lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Dann werde ich mich mal dahingehend belesen. Meine innere Stimme ist mir tatsächlich sehr einigen Jahren sehr wichtig und auch hilfreich ☺️
LG Elke
Heike meint
Hallo Elke,
sehr gerne. Kinesiologie ist auch ein spannendes Thema.
Viele Grüße,
Heike
Jenny meint
Hallo ihr Lieben.
Meine Tochter (9 Jahre) erzählte mir letztens für sie seien Personen und Gegenstände natürlich in rechts und links einzuordnen.. sie konnte es nicht genau erklären wieso wer wohin einzuordnen ist. Es war für sie einfach ganz normal..
könnte das auch eine Form der Synästhesie sein?
Heike meint
Hallo Jenny,
ich kenne es mit z.B. männlich und weiblich.
Daher kann ich mir auch vorstellen, dass die Einordnung in ‚rechts‘ und ‚links‘ möglich und synästhetisch sein kann.
Sicher bin ich mir aber nicht.
Hat sie denn vielleicht noch andere Verbindungen?
Viele Grüße,
Heike
Irene meint
Ich vermisse hier was zur „Ticker Tape“- Synästhesie…..
Heike meint
Hallo Irene,
du hast recht. Ich würde Ticker-Tape auch unter die häufigeren Synästhesien verbuchen.
Die Liste habe ich aufgrund von Sean A. Days Aufzählung erstellt, die es so – soweit ich weiß – schon weit vor 2016 so gab.
Entweder wurde die Ticker-Tape-Synästhesie mit unter „Graphem – Vision“ verbucht oder einfach nicht abgefragt.
Falls du eher Informationen zur Ticker-Tape-Synästhesie vermisst hast, da habe ich hier einen Beitrag dazu gemacht.
Aber den hast du sicher schon entdeckt ;- )
Liebe Grüße & danke für den Hinweis,
Heike
(2.12.2024)