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Ein Abend mit der Synästhetikerin Stephanie Scheubeck

Ein Cook & Talk mit der Synästhetikerin Stephanie Scheubeck
Ein Cook & Talk mit der Synästhetikerin Stephanie Scheubeck

Gestern Abend war ich bei einem interessanten Veranstaltungsformat in der Nürnberger Tafelhalle.

In der Ankündigung stand u.a.:
„Es gibt Kartoffelbrei mit Veggie Bratwürsten sowie Austausch über Synästhesie, Embodiment und Tanz durch Wort, Bewegung und Malen.“
Das versprach auf jeden Fall schon mal einen bunten Abend. ;- )

Innerhalb ihres Projektes „Coming Closer“ lädt die Körperforscherin Barbara Bess zu „Cook & Talk“-Veranstaltungen verschiedene Künstler der Umgebung zu sich ein.

Während also gemeinsam geschnippelt und gekocht wird, gibt der eingeladene Gastkünstler Einblick in seine Arbeiten.

So war es auch gestern Abend.
In gemütlicher Runde saß ich also mit der Gastgeberin, der eingeladenen Künstlerin Stephanie Scheubeck und weiteren 7 Teilnehmern an einer bereits gedeckten langen Tafel für 10 Personen.
Veranstaltungsort war ein freier Raum mit offener Küchenzeile in der Nürnberger Tafelhalle.

Nach Begrüßungsrunde und einer kurzen Einführung zur Synästhesie, stellte Stephanie uns mit Hilfe einer Präsentation vor, wie sie ihre Wahrnehmungen künstlerisch umsetzt und sie in Projekte einarbeitet.

Währenddessen schälten wir Zuhörer Kartoffeln und lauschten.
Wem eine Frage einfiel, der konnte sie für später auf die Papier-Tischdecke schreiben.

Nach den Vorbereitungen für das Essen und dem Vortrag bekamen wir einen praktischen Einblick in Stephanies Arbeit.
Einen Mini-Workshop sozusagen.

Mini-Workshop

Zum Einstieg bewegten wir uns nach Stephanies Anleitung im Raum und folgten der Wahrnehmung des eigenen Körpers und der anderen Teilnehmer. Einzeln und im Zusammenspiel.
Hier habe ich bemerkt, dass ich dem Feld, bzw. dem Raum um meinen Körper eigentlich recht wenig Beachtung schenke. Ein Aspekt, den ich versuchen werde, mir mehr im Alltag bewusst zu machen.

Im Anschluss durften wir uns auf Yogamatten legen. Nun war die Aufgabe, ein Musikstück zu beobachten.
Als Ton-Farbe-Synnie habe ich also einfach geschaut, was die Musikinstrumente für ein Bild hervorrufen. Aber auch alle anderen Teilnehmer konnten nach der Übung von Eindrücken, Stimmungen oder von Farben oder Formen berichten.

Nun galt es, diesen Eindruck in einer Art „Speed-Zeichnung“ festzuhalten. Es lagen Papier und verschiedenste Farbuntensilien bereit. Nach Zeitansage legten wir los.
Danach wurde reihum kurz das Gemalte den anderen Teilnehmern erklärt.
Interessant war, dass sich einige Zeichnungen doch irgendwie ähnelten. Entweder in Farbe oder Ausdruck.

Abschließend war die Aufgabe, ein Element aus seinem gemalten Bild zu wählen und es wieder in eine Bewegung zu übertragen.
Ein schräger Strich von links unten nach rechts oben konnte zum Beispiel mit einer Armbewegung oder dem ganzen Körper nachvollzogen werden.

Die Gruppe stieg dann mit ein und machte nach, was vorgegeben wurde. Am Ende hatte jeder sein Element in eine Bewegung umgesetzt. Aneinandergereiht hätten die Elemente dann eine Choreographie ergeben können. Allerdings war die Zeit schon fortgeschritten. Und uns knurrte allen schon der Magen.

Abschließende Gesprächsrunde

Während des Essens wurde schließlich rege über Wahrnehmungen diskutiert, Wahrnehmungen hinterfragt, Beispiele gegeben.
Die „Fragen der Tischdecke“ wurden aufgenommen. Wie und wann Stephanie von Synästhesie erfahren hat, wie sie den Raum um sich wahrnimmt oder wie sie mit Reizüberflutung umgeht.

Statt geplanter 2 Stunden für die Veranstaltung wurden letztlich fast 3,5 Stunden daraus. Und es hätte sicherlich noch länger dauern können, wenn die Tafelhalle nicht abgeschlossen worden wäre.

Der Abend hat mir jedenfalls viel Spaß gemacht und mich inspiriert, weiter „zu schauen“. Ich würde diese Art Veranstaltung auch wieder besuchen. Es war mal etwas anderes.
Und die an diesem Abend zufällig zusammengekommenen Leute waren alle interessiert und engagiert dabei – das fand ich wirklich klasse!

Wer noch Ausführlicheres über Stephanie Scheubecks Arbeit wissen möchte, kann sich übrigens hier auf ihrer Homepage umschauen (Update 5.1.2020: Der Link existiert nicht mehr).
Die neue Seite mit Kontaktmöglichkeit: https://soundandcolourproduction.com/stephanie-scheubeck

Der Moment der Erkenntnis (und was sich seitdem getan hat)

Der Moment der Erkenntnis
Der Moment der Erkenntnis

„Und? Wie war’s bei Dir?“
Wenn man einen Synästhetiker danach fragt, wie und wann er von Synästhesie als Bezeichnung für seine „anderen“ Wahrnehmungen erfahren hat, kann sich eigentlich jeder an die Situation erinnern.
Auch ich werde ihn nie vergessen, meinen „Moment der Erkenntnis“. ;- )

Fernsehen bildet also doch..

Ich saß damals nichtsahnend in meiner kleinen Studentenbude an einem übervollen Schreibtisch und sortierte gedankenversunken meine Seminarunterlagen.
Der Fernseher lief auf einer Kommode neben der Tür. Es kam eine dieser Vorabend-Wissenssendungen. So richtig hörte ich aber gar nicht zu.

Ein Satz des Moderators ließ mich schließlich aufhorchen. Er sprach von einem seltenen Phänomen, bei dem Leute zum Beispiel das Klingeln eines Weckers in Farben und Formen sehen würden.
Als ich hinschaute, wurde eine Grafik eingeblendet, bei der aus einem Wecker farbige Dreiecke heraussprudelten.
„Selten?“, dachte ich.

Nun war ich wie gebannt. Der Sprecher beschrieb, dass nur ein kleiner Prozentsatz von Menschen diese Verkopplung von Sinnen wahrnehme und dass es als Synästhesie bezeichnet werde.
Es sei außerdem keine Erkrankung und die meisten Menschen wüßten gar nicht, dass sie zu diesem Personenkreis gehörten.

Ich weiß noch, dass ich einen Adrenalinstoß bekam und geschluckt habe. Auch ich hatte meine Formen und Farben bei einem Weckerklingeln. Oder wenn die Tür zuschlägt. Oder ein Auto an mir vorbeifährt.
Der kurze Beitrag war auch schon vorbei. Mehr konnte ich erstmal nicht erfahren.

Dann weiß ich eigentlich gar nicht mehr genau, was ich dachte oder gemacht habe. Wahrscheinlich saß ich erstmal nur da und ließ die Gedanken losrattern.
SYNÄSTHESIE!
Nun war da dieser Begriff!

Ab zur Recherche!

Für mich war das ein sehr aufregender Moment und ich war ganz aus dem Häuschen. Ich wollte sofort mehr darüber wissen!
Da ich damals noch kein Internet hatte, packte ich noch meine Tasche und schnappte mir ein paar dieser alten Floppy Disks zum Speichern. Ich fuhr am selben Abend noch in die Uni.
Viel Zeit blieb mir zwar nicht, bis der Computerraum zumachte, aber das war mir egal.
Im Computerraum tippte ich also wie gebannt diesen Begriff in das Suchfeld der Suchmaschine. Bis zur letzten möglichen Minute lud ich Informationen über Synästhesie herunter und speicherte sie ab. Leider gab das Internet damals noch nicht wirklich so viel her.

Mein nächster Anlaufpunkt war am nächsten Tag die Buchhandlung. Dort ließ ich mir vom Buchhändler eine Liste über Bücher zur Synästhesie ausdrucken. Daraufhin bestellte ich fast alles, was ich zum Thema kriegen konnte.

Die nächsten Wochen verbrachte ich dann wie in einer Blase. Ich sog alles auf, was ich über Synästhesie in die Hände kriegen konnte.
Jeder Schnipsel im Internet wurde von mir akribisch durchforstet. Auch ausländische Webseiten schaute ich mir an und druckte mir die Artikel aus.

Ich lernte, wie sich Synästhesie neurologisch erklären lässt, welche Verknüpfungen überhaupt synästhetisch sind und ich stellte mir die Frage, wie Nicht-Synnies wohl ihre Welt wahrnehmen.

Als ich erfuhr, dass bei einem Synästhetiker die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass auch jemand aus dem Familien- oder Verwandtenkreis eine Form von Synästhesie haben kann, habe ich natürlich meine Familie gelöchert. Sie hatten auch noch nie von Synästhesie gehört.
Tatsächlich habe ich am Ende zwei „Mit-Synnies“ gefunden. Eine Person mit Gefühlssynästhesie. Und eine andere, die Geräusche als Berührung auf der Haut spüren kann.
Beide waren aber lang nicht so angefixt vom Thema wie ich.

Wunsch nach mehr Austausch

Nach einiger Zeit hatte ich den Wunsch nach mehr Austausch mit Gleichgesinnten und kontaktierte die Medizinische Hochschule Hannover. Dort wurde von Prof. Dr. Emrich und Dr. Markus Zedler in losen Abständen ein „Synästhesie-Café“ veranstaltet, bei dem sich Synnies aus ganz Deutschland trafen.

Mit meiner Anmeldung für das Café fuhr ich nach einiger Zeit also das erste Mal nach Hannover. Ich war so aufgeregt!
Als es soweit war und ich vor Ort ankam, fragte ich mich durch das Gebäude der Uni zum Veranstaltungsraum.
Dort sammelten sich schon einige Synnies bei Kaffee und Kuchen und losen Gesprächen. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Trotzdem war ich angespannt. Ich kannte ja niemanden.

Ich stellte mich hier und da dazu und kam so ebenfalls ins Gespräch. Eine der erste Fragen war meistens, welche Synästhesieformen man selbst hat, wo man sie wahrnimmt und wann und wie man davon erfahren hat. Auch Beschreibungen aus dem Alltag interessierten mich sehr.

Nach dem offiziellen Ankommen und der Begrüßung gab es eine Vorstellungsrunde, bei der jeder auch Fragen stellen oder etwas erzählen konnte.
Als ich an der Reihe war und aufgeregt anfing, von meinen Synästhesien und meiner erst kurz zurückliegenden „Erkenntnis“ zu erzählen, kam ich aus dem Sprudeln nicht heraus. Trotzdem weiß ich noch, dass ich sehr genau auf die Reaktionen der anderen geachtet habe. Immerhin sind manche Sachen ja schon abgefahren.

Auch schwierigere Situationen mit der Synästhesie sprach ich an. Und konnte viel Zuspruch und einige Tipps von den Teilnehmern mitnehmen.
Ich fühlte mich verstanden und ich hatte im Anschluss vor Rührung oder Erleichterung tatsächlich Tränen in den Augen.

Im Anschluss an die Gesprächsrunde konnte man sich nochmals im kleineren Kreis austauschen. Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei.

Insgesamt stieg ich an dem Abend sehr glücklich in den Zug nach Hause. Angefüllt mit tollen Impulsen und Gesprächen. Und vielen vielen Eindrücken, die erstmal verarbeitet werden wollten.

Drangeblieben

Ich fuhr danach noch einige Male nach Hannover.
Kurz darauf gründete sich die Deutsche Synästhesie-Gesellschaft und ich wurde Mitglied. Darüber kam ich dann wiederum in Kontakt zu weiteren Synästhetikern.

Seither habe ich bei Kongressen, Veranstaltungen oder Treffen einige Synnies und Forscher kennengelernt.
Mir macht der Austausch sehr viel Spaß. Es inspiriert mich und gibt mir einfach ein positives Gefühl.

Ich bin übrigens auch froh darüber, die Synästhesie bereits im Studentenalter kennengelernt zu haben. Die älteste Teilnehmerin beim Synästhesie-Café war damals über 80 Jahre alt. Und sie hatte von Synästhesie erst ein paar Jahre davor erfahren!

Und es gibt heute so viele Menschen, die nicht wissen, dass sie selbst Synästhetiker sind.
Auch gibt es noch viele Ärzte, Psychologen, Pädagogen und Erzieher, die davon noch nichts gehört haben.
Synästhetische Wahrnehmungen wurden so fälschlicherweise schon als Erkrankung diagnostiziert und behandelt.

Zum Glück wird das Thema aber immer bekannter. So steigen die Chancen, dass auch Synnies erreicht werden, die bislang noch nichts von ihrer anderen Art der Wahrnehmung wissen.

Mit dem Wissen um Synästhesie lässt sich viel für einen Synnie klären. Verhaltensweisen, Abneigungen, Herausforderungen, Begabungen.
Mir hat das sehr geholfen und ich habe mich in Vielem erleichtert gefühlt.
Ich hatte hier und da auch schon das Gefühl, dass irgendwas nicht mit mir stimmt.

Heute, nach fast 20 Jahren, beschäftige ich mich immer noch gerne mit diesem Thema. Und noch heute mache ich mir Notizen, wenn ich etwas Neues oder Spannendes höre, das mit Synästhesie zu tun hat.
Bislang hatte ich mir nur eben wenig Zeit genommen, mich eingehender mit einzelnen Bereichen zu beschäftigen.

Wie war das bei Dir?
Kannst Du Dich noch erinnern, als Du das erste Mal von Synästhesie gehört hast?

Wie alt warst Du? Wie war das für Dich?

Oder hast Du vielleicht selbst den Hinweis an einen Synästhetiker geben können, der durch Dich davon erfahren hat? Wie war die Reaktion?

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